GDS-Gebühren: SRV und Co. fordern Brüssel zum Handeln auf

Eine Vielzahl von Verbänden gelangt mit einem offenen Brief an EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc. Darin werden auch Vorwürfe laut.

Mit einer Anzeige bei der Weko ist der Schweizer Reise-Verband (SRV) abgeschmettert, und auf europäischer Ebene ist irgendwie auch keine Bewegung mehr drin in der Sache. Die Rede ist natürlich vom Kampf der Reisebranche gegen die GDS-Gebühren der Airlines. Nun wendet sich eine Vielzahl von Verbänden und Vereinigungen erneut an die EU und ihre Verkehrs-Kommissarin Violeta Bulc. In einem offenen Brief fordern sie Bulc zum Handeln auf. Unterschrieben ist der Brief unter anderem vom SRV, vom deutschen Pendant DRV, dem Verband Deutsches Reisemanagement, der Global Business Travel Association und vielen mehr.

Die Verbände führen zwei problematische Entwicklungen auf: erstens die Konsolidierung, die den jeweiligen Airlines zu viel Macht in einzelnen Märkten gibt. Wenn die EU hier auch den freien Markt spielen lassen muss, wird sie dennoch aufgefordert, die Kooperationen zwischen den Airlines stärker zu untersuchen.

Punkt zwei sind dann die erwähnten Gebühren, die neutrale Vertriebskanäle wie die GDS diskriminieren und damit der Transparenz im Ticketvertrieb schaden würden. Hier erheben die Verbände auch Vorwürfe: Die EU habe auf die GDS-Gebühren der Lufthansa Group nicht reagiert, weshalb nun British Airways und Iberia dem Beispiel gefolgt seien.

Das alles bedrohe die Liberalisierung, die man in den letzten 25 Jahren vorangetrieben und erreicht habe. Die EU-Kommission müsse nun handeln, zumal sie sich ja auf ein bestehendes Regelwerk berufen könne, unter anderem den «Code of Conduct of Computerised Reservation Systems.» (SJ)