Alitalia droht ein ähnliches Schicksal wie Air Berlin. Nachdem der gemeinsame Hauptaktionär Ethiad Airways beiden Airlines die finanzielle Unterstützung entzogen hatte, gerieten die Unternehmen in Schieflage und mussten durch Geld vom Staat in der Luft gehalten werden und standen seither unter Sonderverwaltung. Lufthansa sicherte sich gestern grosse Teile der Air Berlin – und schielt nun auch auf die marode italienische Fluggesellschaft.
Offenbar gilt das Interesse des Kranichs lediglich gewissen Teilen von Alitalia; aber Lufthansa möchte am Bieterverfahren teilnehmen. Zwar hatte Lufthansa-Chef Carsten Spohr im Juni noch bekräftigt, er wolle Alitalia nicht kaufen. Aber: «Italien ist ein sehr wichtiger Markt für uns und für Langstreckenflüge, vor allem für ankommende.» Zudem würde sich Italien für den angestrebten Ausbau der Lufthansa-Tochter Eurowings perfekt eignen.
Wie «Aero.de» berichtet, gelte Alitalia für die Deutschen in der jetzigen Form jedoch als «unsarnierbar». Deshalb dürfte der Lufthansa-Konzern einen organisatorischen Neubeginn anstreben und sich – ähnlich, wie dies bereits bei Air Berlin geschehen ist – lediglich die Filetstücke der Airline sichern. (ES)
