AprilWetter und jede Menge zu tun (Ausgabe 2011-32)

Stefan jäggi über die Sommerleute-Tour 2011

Auf der Sommerleute-Tour 2011 besuchte TI an vier Tagen insgesamt 60 Reisebüros in vier verschiedenen Regionen. De TI-Teams wurden –  unabhängig von Ort und Lage der Reisebüros – überall freundlich empfangen.

Im Gespräch stellte sich heraus, dass es überall die gleichen Themen sind, welche die Reisebüros beschäftigen: schwacher Euro, Mikro-Tour-operating und natürlich das schlechte Wetter, dessen Auswirkungen sich den TI-Teams überall offenbarten. Denn trotz der Ferienzeit gab es zahlreiche Schweizer, die noch nicht verreist waren und kurzfristig nach einem geeigneten Angebot suchten. Das Regenwetter im Juli trug einen grossen Teil zum Last-Minute-Boom bei, der den Reisebüros jede Menge Arbeit verschaffte. So gerne man diesen Kunden ein geeignetes Angebot unterbreitet hätte, durch die mangelnden Verfügbarkeiten waren den Reisebüros nicht selten die Hände gebunden. Entweder mussten die Kunden das Geschäft mit leeren Händen verlassen, oder aber es wurden ihnen mit den zur Verfügung stehenden Tools wie z.B. den Bettenbanken und Flugportalen, individuelle Päckli zusammengestellt.

Der anhaltende Trend nach kurzfristigen Reisen zeigt auch auf, dass viele Kunden sogar während der Sommerferienzeit noch immer an spottbillige Last-Minute-Schnäppchen glauben – ein Trugschluss, wie sich dieses Jahr in aller Deutlichkeit gezeigt hat. Eine weitere Beobachtung der Reisebüromitarbeiter war, dass die Kunden vermehrt mit ganz klaren Preisvorstellungen ankommen. Dies wird zwar nicht unbedingt als negativ bewertet, zeigt aber, wie wichtig das Internet nicht nur für Buchungen, sondern auch für die Informationsbeschaffung ist. Die Krux dabei ist, dass der Kunde nie genau weiss, auf welche Portale er sich verlassen kann und auf welche nicht. Zusätzliche Aufklärungsarbeit ist vorprogrammiert.

Zwar ziehen auch die Reisebüros – teilweise sogar in zunehmendem Masse – die Hotelbewertungsportale zu Rate, verlassen sich aber weiterhin auf das Know-how der TOs und vor allem aber auf ihre eigenen Erfahrungen. Und genau die Erfahrung und das Know-how – hier waren sich alle «Sommerleute» einig – sind das wichtigste Kapital im Reiseverkauf. Denn dadurch unterscheiden sie sich von den Buchungsplattformen im Internet, und es veranlasst Kunden auch nach einem langen Arbeitstag noch dazu, ins Reisebüro zu gehen und in der Schlange auf eine professionelle Beratung zu warten.