Hotels auf den Malediven oder in Sri Lanka auf dem Wunschzettel (Ausgabe 2014-30)

Philippe Cassis, der CEO der Sun Resorts, äussert sich zum aktuellen Geschäft und zu Expansionszielen der mauritischen Hotelgruppe.

Herr Cassis, wie entwickelt sich bei Sun Resorts die Nachfrage aus dem Schweizer Markt?

Der Schweizer Markt ist sehr wichtig für uns, mit sehr guten Zahlen und noch besserem Yield sowie schönem Wachstum. Das gilt für alle TO-Partner. Die Zahlen aus Deutschland und Österreich sind im Gegensatz dazu leicht rückläufig. Europa bleibt aber der wichtigste Quellmarkt für Mauritius.

Welche Pläne verfolgt Sun Resorts in Bezug auf Vermarktung und Verkauf?

Ich glaube, dass zunächst Mauritius als Destination neu positioniert werden muss. Die Insel muss mit all ihren Facetten und Möglichkeiten vermarktet werden: Nicht nur Strände und Hotellerie, sondern auch Aktivitäten, Natur, Kultur etc. Darauf aufbauend, können wir unsere Hotels vermarkten.

Ihr Flaggschiff Le Touessrok wird zu einem Shangri-La. Was sind die Hintergründe dazu?

Es wurde ein Management-Vertrag mit Shangri-La für eine Dauer von 25 Jahren unterzeichnet. Wir behalten 76% am Touessrok, während Shangri-La als Minderheitspartner 24% kauft. Sun Resorts konnte in den letzten Jahren zu wenig Kapital aus dem Touessrok schlagen. Von der Verbindung mit der berühmten Hotelkette Shangri-La versprechen wir uns eine grössere Distribution in Asien, teils über neue Kanäle, sowie mehr Marketing-Power.

Das Hotel wird Mitte April 2015 für eine vollständige Renovation geschlossen. Bis dahin ändert sich nichts. Nach der Wiederöffnung im Oktober 2015 ist dann Shangri-La für das Management und die Vermarktung zuständig; das deutsche Sun-Resorts-Büro wird aber, sollte Shangri-La dies wünschen, in deutschsprachigen Märkten beratende und aktive Unterstützung bieten.

Riu steigt nun auch auf Mauritius ein. Die Konkurrenzlage bleibt angespannt. Wie reagiert Sun Resorts?

Wir begrüssen den Einstieg von Riu. Das Hotelangebot wird vergrössert und möglicherweise wird dies die Bereitstellung weiterer, arg benötigter Flugkapazitäten mit sich ziehen.

Sun Resort setzt seinerseits auf Individualität. Jedes unserer Hotels ist einzigartig. Das Long Beach ist modern und trendy, das Sugar Beach ist mehr ein Plantagenhaus als ein Hotel, das Ambre setzt auf «Adults only», das La Pirogue ist ein original mauritisches Juwel unter Palmen, das Kanuhura bietet einfachen Insel-Luxus – und wird übrigens 2015 auch renoviert.

Wie sieht es bezüglich einer Expansion aus?

Wir haben ein neues Business Development Team engagiert, welches potenzielle Standorte in Zielen wie den Malediven oder Sri Lanka untersucht. Bislang haben wir noch keinen Deal abgeschlossen.

Auf Mauritius haben wir Gespräche mit der Alteo-Gruppe aufgenommen. Diese besitzt 50% des Four Seasons Mauritius; diesen Anteil möchten wir übernehmen.

Jean-Claude Raemy