Das ist die Forderung nach Verlängerung der Hartefallhilfen

Hotellerie Suisse fordert eine branchenübergreifende Verlängerung des Härtefall-Programms bis Ende 2021.
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Nach wie vor bestehende Einschränkungen, anhaltende Nachfrageeinbrüche im internationalen Reiseverkehr und die fortdauernde Störung touristischer Wertschöpfungsketten sind die Gründe für diese Forderung. Infolge aufgebrauchter Reserven können viele Betriebe, insbesondere in der Stadthotellerie, die finanziellen Herausforderungen und notwendigen Investitionen nicht mehr stemmen.

Die bestehende Härtefallregelung ist für die Tourismus- und die Event-Branche ein sehr wichtiges Instrument um unverschuldete, Corona bedingte Verluste zu kompensieren. Betroffen Unternehmen werden für die Einbussen, welche sie während 12 respektive 18 Monaten erlitten, entschädigt. Die Probleme werden aber zu diesem Zeitpunkt für viele Unternehmen noch nicht gelöst sein, denn die Covid-Krise dauert an und Störungen der touristischen Wertschöpfungskette bestehen weiter.

Geltende Anspruchskriterien weiter Anwenden

Hotellerie Suisse fordert Bundesrat und Parlament auf, unter Berücksichtigung der Kantone, die bestehende Härtefallregelung, analog zur ausgebauten Kurzarbeitsentschädigung, auf 24 Monate bis Ende Dezember 2021 zu verlängern. Die zeitlich ausgeweitete Härtefallregelung soll grundsätzlich allen betroffenen Unternehmen offenstehen, sofern sie die Anspruchskriterien erfüllen.

Um Überkompensationen und Missbräuche zu verhindern, können die aktuell gültigen Kriterien, wie die Umsatzverlustgrenze von 40 Prozent, weiterhin zur Anwendung kommen. Entsprechend wäre auch einem zusätzlichen Bedarf an finanziellen Mittel klare Grenzen gesetzt.

Nachhaltige Erholung erst in ein bis zwei Jahren

Internationale Gäste sind mit einem Anteil von 55 Prozent an den Logiernächten eine tragende Stütze des Schweizer Tourismus. Mit einer nachhaltigen Erholung ist, da weder internationale Messen stattfinden noch eine Geschäftsreisetätigkeit stattfindet, erst in 2022 oder 2023 zu rechnen. Rein mit Schweizer und Gästen aus dem nahen Ausland können Verluste auch dann nicht kompensiert werden. Nebst der Stadthotellerie sind auch auf internationale Gäste ausgerichtete Destinationen wie Davos, Engelberg und Interlaken stark betroffen.

Investition in die Zukunft

Nicht nur die Hotellerie selbst, die systembedingt niedrige Margen aufweist und unter der stark unterdurchschnittlichen Nachfrage leidet, wird ab der zweiten Jahreshälfte 2021 erneut for existentiellen Herausforderungen stehen. Die notwendigen Mittel für Investitionen zur Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit werden weiterhin fehlen.

Deshalb ist nicht nur die Tourismusbranche von der schleppenden Erholung betroffen, sondern auch deren Zulieferer und der Detailhandel. Die Verlängerung der bestehenden Härtefallregel bis Ende 2021 sei deshalb ein Investition in die Zukunft vieler traditionsreicher Unternehmen, ganzer Regionen und in tausende von Arbeitsplätzen. (MICE-Tip)