IMEX’22: gut für Seele und Geschäft

Die MICE-Branche zeigt Zusammenhalt, Optimismus und Durchhaltevermögen anlässlich des 20-jährigen Bestehens der IMEX Frankfurt.
© IMEX Group

Die erste IMEX in Frankfurt seit 2019 erwies sich diese Woche als ein bedeutendes Ereignis für die globale Meeting-, Event- und Incentive-Reisebranche. Sie war geprägt von Gemeinschaft, Freude und vor allem – Business.

Nach einer Zwangspause von drei Jahren war die IMEX 2022 etwas Besonderes. Das Feedback von Ausstellern und Buyern machte dies mehr als deutlich. Bereits am ersten Tag konnte beispielsweise die Messe Frankfurt unerwartet zwei Aufträge an Land ziehen. Eine Bestätigung für die Entscheidung des Teams, zum ersten Mal seit 20 Jahren auf einem eigenen Stand auszustellen und stärker für ihren Standort zu werben.

Daniel Reid, Assistant VP of Global Sales Europe der Shangri-La-Gruppe, zeigte sich erfreut über die Qualität der Geschäftskontakte: «Wir hatten zum Beispiel sechs wirklich starke Anfragen von großen Marken für grosse Gruppen. Dazu gehören Google, Herbalife und ein großes Telekommunikationsunternehmen. Diese Anfragen kamen aus London, Abu Dhabi, Tokio und Dubai. Ich würde sie als ernsthafte Geschäfte von seriösen Buyern bezeichnen», sagte er.

Christine Spitzenberg, Senior Sales Manager der Messe Frankfurt, die zum ersten Mal mit einem eigenen Stand vertreten war, sagte: «Dies ist meine 17. IMEX und die beste seit Jahren. Mein erster Termin am Dienstag war eine direkte Anfrage eines neuen Kunden für einen medizinischen Kongress mit 5500 Personen und 15’000 qm Ausstellungsfläche für 2028 oder 2030.»

Ähnlich positive Rückmeldungen kamen von Lourdes Bizarro, Meetings & Bids Manager, Los Cabos Tourism Board: «Dies ist unsere erste IMEX. Es war fantastisch, Planer zu treffen und sie über Los Cabos zu informieren, denn unsere Destination ist nicht für Business Events bekannt. Wir hatten mehr als 180 Termine, und im Vorfeld der IMEX haben wir Allianzen mit MPI und Site geschlossen. Gemeinsam werden wir Veranstaltungen durchzuführen, die beitragen, unser Profil zu schärfen.»

Während des gesamten IMEX-Bildungsprogramms konzentrierten sich viele Präsentationen auf zukünftige Trends, aktuelle Verhaltensweisen und Veränderungen der ‘Industrienormen’.

Kürzere Verkaufszyklen, die Betonung von Nachhaltigkeit, gezielte Nischenveranstaltungen sowie kürzere Meetings und Veranstaltungen werden prognostiziert und von den Teilnehmern gewünscht.

‘Wellness’ steht jetzt im Mittelpunkt, und die Geschichte hat sich geändert: eine umfassende Fürsorgepflicht gegenüber den Teilnehmer*innen, einschließlich der Berücksichtigung ihrer psychischen Gesundheit, statt der traditionellen Konzentration auf Smoothies zum Frühstück oder morgendliches Yoga – obwohl beides ebenfalls erwartet wird.

Planer aus Unternehmen, die am ‘Exclusively Corporate-Forum’ teilnahmen, bestätigten, dass die oberste Priorität derzeit darin besteht, wie gut das Reiseziel Covid19 gemanagt hat. Dies, obwohl einige Destinationnen finanzielle Anreize von bis zu 100 Euro pro Teilnehmer anbieten, um Events anzuziehen. V

iele waren sich einig, dass finanzielle Anreize hilfreich sind – wenn die Ethikrichtlinien dies zulassen. Jedoch sei der Nachweis eines konsequenten und kontinuierlichen Gesundheitsmanagements wichtiger, verbunden mit gelebten, starken partnerschaftlichen Werten.

Die IMEX verzeichnete etwa 9’000 Besucher in den Hallen, darunter fast 3’000 Einkäufer, von denen die meisten gehostet waren. Die Zahl der ausstellenden Unternehmen lag bei 2’300.

In Halle 9 war der Fokus der IMEX auf ein verbessertes Messeerlebnis unübersehbar: Eine Augenweide mit einer farbenfrohen Regenbogenstrasse, einem grasbewachsenen ‘Central Park’, umgeben von Foodtrucks im Hüttenstil, Bäumen und vielen lebenden Pflanzen.

Die Halle drückte das Engagement des IMEX-Teams für Biophilie aus – die angeborene menschliche Affinität zur natürlichen Welt. Dem Designteam der Zulieferer, Fair Services und dem IMEX-eigenen Designstudio ist es gelungen, eine riesige Halle so zu gestalten, dass sie sich heimelig, gemütlich, zugänglich und ‘gut für die Seele’ anfühlt.

Die Teilnehmer kommentierten positiv das Ausmass der Investitionen und die Sorgfalt, die in die Gestaltung dieses besonderen Raums geflossen waren, der drei markengeschützte Bildungstheater, Forest, Ocean und Canyon, die Hosted Buyer Lounge, den Food Court, private “Nook”-Pods, die Media Zone und vieles mehr umfasst.

Zum ersten Mal boten MPI und ICCA in Halle 9 auch Schulungen und eine Reihe von Treffen zu aktuellen Themen an.

Carina Bauer, CEO der IMEX Group. © IMEX

Carina Bauer, CEO der IMEX Group, sagte nach der Abschlusspressekonferenz: «Es war eindeutig eine grossartige Woche für unsere globale Branche. Die Messe war von einem Gefühl der Gemeinschaft und des Feierns durchdrungen, und es fühlte sich gut an, wieder gemeinsam in einem Raum zu sein. Das ist das Gefühl, von dem unsere Branche lebt und durch das sie motiviert wird.

Wir haben gehört, dass einige grosse Verträge unterzeichnet und zahlreiche Geschäftsabschlüsse getätigt wurden. Alles deutet darauf hin, dass 2023 und 2024 sehr gute Jahre für unsere Branche sein werden. Allerdings können wir die Herausforderungen einer neuen Geschäftsrealität nicht leugnen – Arbeitskräftemangel, Reiseunterbrechungen, Lieferkettenprobleme.

Doch Planer sind von Natur aus einfallsreich, anpassungsfähig und entschlossen. Sie haben viel gelernt, und ich spüre eine starke Entschlossenheit zum Wiederaufbau, allerdings auf neuen Grundlagen. Auch die Zulieferer tun ihr Bestes, um sich anzupassen und zu reagieren. Die Zukunft sieht rosig aus.» (MICE-tip)