IMEX’22 Tag 1: Persönliche Begegnung und politischer Austausch

Trends, Herausforderungen und Veranstaltungstechnik dominieren den ersten Tag der IMEX in Frankfurt
Remo Monzeglio, Vize-Tourismusminister, Uruguay. © IMEX

«Langfristiges Vertrauen kehrt zurück» – so fasst Rajesh Agrawal, der stellvertretende Londoner Bürgermeister für Wirtschaft, die Aussichten der Stadt für Meetings und Events zusammen. Diese positive Stimmung war auf der IMEX in Frankfurt überall zu spüren.

Carina Bauer, CEO of the IMEX Group and Rajesh Agrawal, the Deputy Mayor of London for Business. © IMEX

Investitionen in Destinationen und Event-Locations haben dazu beigetragen, den Fortschritt des Sektors voranzutreiben. Das ExCeL London, Südafrika und die Stadt Bangkok kündigen grosse Entwicklungspläne an.

Remo Monzeglio erklärte, dass die schnelle und entschlossene Reaktion seines Landes auf die Pandemie dazu beigetragen hat, den Ruf als eines der sichersten Veranstaltungsziele zu begründen, das weltweit zu den fünf besten zählt.

Da 80 Prozent seiner 3,5 Mio. Einwohner vollständig geimpft seien, hätte Uruguay eine Reihe von grossen Geschäfts- und Sportveranstaltungen mit je über 50’000 Teilnehmer*innen ausrichten können, so der Vize-Tourismusminister von Uruguay.

Kürzere Sales-Zyklen und Nischenveranstaltungen sind laut neuen Erkenntnissen des Center for Exhibition Industry Research (CEIR) die Trends nach der Pandemie. Am MPI- und ICCA-Stand sagte Cathy Breden, Geschäftsführerin CEIR und CEO der IAEE, dass die Planer*innen nach der Pandemie verständlicherweise ‘nervös’ seien, was zu kürzeren Buchungszeiträumen und neuen Veranstaltungsformaten führe. Dazu gehören kleine, Nischen- sowie regionale Veranstaltungen, die der Branche neue Möglichkeiten eröffnen.

Breden forderte Eventmanager*innen auf, auch die Möglichkeit für parallele Veranstaltungen innerhalbt einer Location zu prüfen, sich auf ein ganzjähriges Engagement zu konzentrieren sowie Nachhaltigkeit, Vielfalt und Integration zu priorisieren.

Sie sagte auch, dass ‘Omnichannel-Marketing hier ist, um zu bleiben’. Die Messeexpertin erklärte: «Stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Omnichannel-Marketingstrategie verstehen, um all Ihre Ziel- und Interessengruppen zu erreichen. Digitales Marketing ist eine Ergänzung und keine Konkurrenz zu einem physischen Live-Event.»

Miguel Neves, Chefredakteur von Skift Meetings, führte durch die aktuelle Event-Tech-Landschaft. In seinem Buch ‘The Ultimate Guide to Event Tech 2022’ erklärt Neves, dass das Wachstum im Bereich der Veranstaltungstechnik seit dem Beginn der Pandemie um 1000 Prozent angestiegen ist: «Dies ist ein geschäftiger und schwieriger Bereich, den man im Moment managen muss», sagte er.

«Sie müssen wissen, was Event-Tech leisten kann und was nicht. Und wenn Sie jemand fragt, ob es die perfekte Plattform gibt, dann gibt es sie nicht! Deshalb rate ich jedem und jeder Planer*in dringend, zuerst mit dem Konzept zu beginnen. Dem folgt der Prozess und dann die Tools. Man kann sich sehr verirren, wenn man zu früh in der Erlebnisplanung an die Technik denkt.»

In ihrer Session ‘It’s time to start building your brand’, eines der über 150 Edu-Events während der Messe, teilte Shameka Jennings ihre Strategien zur erfolgreichen Marken-Entwicklung für Einzelpersonen und Organisationen. Ihr wichtigster Tipp: «Nutzen Sie Ihre Zeit hier auf der Messe – es gibt so viele Inhalte und so viele Menschen zu treffen.»

Nachhaltigkeit steht oben auf der Planer-Agenda: «Sie ist eine der grössten Herausforderungen», erklärte Isabel Schmittknecht, MCI Deutschland. Eric Wallinger von Meet Green erläuterte in seinem Vortrag ‘Der ökologische ‘Foodprint’ Ihrer Veranstaltung’, wie «F&B an der Kreuzung der Nachhaltigkeit steht – es ist der Punkt, an dem sich alle Elemente der Nachhaltigkeit treffen».

«Wenn ich fünf Gerichte von meiner Speisekarte streiche, wie verändert das die Welt? Ich brauche Zahlen, um das zu belegen», erklärte ein Teilnehmer seine praktische Herausforderung in diesem Bereich.

Beau Ballin, Vizepräsîdent Global Market Leader bei CWT Meetings & Events Minneapolis, brachte die Freude über das Wiedersehen auf der Messe auf den Punkt: «Ich war auf der IMEX America, und es ist schön zu sehen, wie die Leute wieder zusammenkommen. Die beiden Veranstaltungen sind so etwas wie meine ‘Old Home Week’. Es geht darum, neue Lieferanten und Hoteliers zu treffen, aber auch darum, meine Freunde in der Branche, Kollegen und Kollegen zu sehen». (MICE-tip)