Ende letzten Jahres präsentierte die Mobimo ein Projekt für ein neues Kongresszentrum auf dem Areal des Carparkplatzes beim Hauptbahnhof in Zürich. Ihr Businessplan zeigte, dass ein Haus für Grosskongresse an diesem Standort rentabel sei. Zwei Gemeinderäten ist diese Idee ein Dorn im Auge. Sie wünschen sich preisgünstige Wohnungen und Gewerberäume sowie die Belebung des öffentlichen Raumes durch eine Erdgeschossnutzung, wie die «NZZ» schreibt. Nächste Woche werde der Gemeinderat über den Vorstoss beraten.
Die Interessengemeinschaft Kongress-Stadt Zürich, zu der sich die Zürcher Hoteliers, die Hochschulen, die Handelskammer und Zürich Tourismus zusammengeschlossen haben, hat den Carparkplatz schon länger für einen Neubau im Auge. Gemäss Projekt sollen auf der Nordseite des Bahnhofs ein Tagungsort für bis zu 3000 Teilnehmer, ein 4-Sterne-Kongresshotel mit mindestens 250 Zimmern im Superior-Segment und ein 2-Sterne-Design-Hotel mit 300 Zimmern zu moderaten Preisen entstehen. Das Investitionsvolumen schätzte die Mobimo auf CHF 250 Mio.
Die IG Kongress-Stadt Zürich hat nun prompt auf den Vorstoss reagiert und prüfe laut Robert E. Gubler, Kommunikationsverantwortliche der IG, eine Volksinitiative. Denkbar wäre eine Änderung der Bau- und Zonenordnung (BZO): Man müsste den Carparkplatz wohl von der Quartiererhaltungszone in eine Zentrumszone umteilen und zudem dem Hochhausgebiet 2 zuschlagen, wo Bauten mit bis zu 80 Metern Höhe möglich sind. Heute liegt der Carparkplatz in der Hochhauszone 3, wo eine Höhenbeschränkung von 40 Metern gilt.
Die Frage, was mit den Reisebusse geschehen soll, wird zurzeit vom Tiefbaudepartement geprüft. So stehen die Standorte Hardbrücke und Aargauerstrasse in Altstetten zur Disposition. Die Resultate sollen spätestens 2018 vorliegen. Eine weitere Alternative wäre der Flughafen Zürich, wo bereits ein Reisebus-Terminal besteht.
Doch es steht noch zusätzlich eine mögliche Sanierung des Carparkplatzes im Raum. Sollte der Stadtrat einen diesbezüglichen Objektkredit gut heissen, würden die Bauarbeiten im ersten Quartal 2018 beginnen und rund ein Jahr dauern. Der Platz würde dann weitere zehn Jahre für den Busbetrieb genutzt, womit eine Überbauung des Platzes für längere Zeit vom Tisch wäre.
