Booking-Chefin kritisiert Schweizer Alternativ-Portal

Hotelleriesuisse rät, verschiedene Kanäle zu bespielen und nicht auf einen zu setzen.
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Booking.com ist für die Schweizer Hoteliers Fluch und Segen gleichermassen. Als weltweite Marketingplattfom sind auch Hotels zu finden, denen die Möglichkeiten schlicht fehlen, weltweit auf sich aufmerksam zu machen. Aber die Hotels bezahlen Booking.com eine Kommission für verkaufte Übernachtungen. Diese beläuft sich auf bis zu 25 Prozent. Ausserdem ist es für die Hoteliers verboten, auf ihrer eigenen Website günstigere Preise als die auf Booking.com anzubieten.

Nun hat die SP im Frühling auf ihrem Tourismuspapier eine staatlich finanziert Schweizer Booking-Alternative präsentiert. Die nationale Plattform soll kommissionsfrei und gratis sein. Gillian Tans, Chefin der Online-Plattform, hat sich nun gegenüber dem «Blick» zu diesen Plänen geäussert. Sie ist nicht sehr erfreut darüber, bieten doch schweizweit 15‘800 Betriebe ihre Zimmer über Booking an. Ihre Begründung ist, dass sie die Schweiz als liberales, wettbewerbsfähiges Land wahrnehme. Eine staatlich finanziert Buchungsplattform passe ihrer Meinung nach nicht dazu.

Hotelleriesuisse-Geschäftsleitungsmitglied Thomas Allemann findet den SP-Vorschlag jedoch als nicht unschweizerisch. Einer nationalen Platform steht er jedoch auch kritisch gegen über. Er rät den Hoteliers, möglichst auf verschiedene Kanäle zu setzen. Damit sinke die Abhängigkeit und man erreiche gleichzeitig Gäste unterschiedlicher Herkunft. (TI)