Airbnb: Zug entgehen keine Kurtaxen mehr

Als erster in der Schweiz arbeitet der Kanton mit der Online-Plattform zusammen.
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Der Anbieter Airbnb ist den Hoteliers und Tourismusregionen schon lang ein Dorn im Auge. Trotzdem hilft es nicht, die Existenz der Plattform mit inzwischen 26’000 Unterkünften allein in der Schweiz zu ignorieren. Als erste Tourismus-Region hierzulande geht darum jetzt Zug auf den Anbieter zu. Eine gemeinsame Vereinbarung sieht vor, dass ab dem 1. Juli 2017 die Beherbergungsabgabe für alle Airbnb-Gastgeber im Kanton Zug automatisiert über die Airbnb-Plattform von den Gästen eingezogen und an Zug Tourismus weitergegeben wird. Damit ist Zug der erste Schweizer Kanton, in dem das automatisierte Verfahren zur Verfügung steht. Im Ausland arbeiten schon 270 Städte und Gemeinden auf diese Weise mit Airbnb zusammen und sorgen so zumindest in Sachen Beherbergungstaxe für gleich lange Spiesse bei den Unterkunftsanbietern.

So wird das Geld verwendet
Mit der digitalen Lösung werde sowohl für die Airbnb-Gastgeber als auch für Zug Tourismus der administrative Aufwand erheblich reduziert, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung. Der Verwendungszweck der Erträge sei gesetzlich vorgeschrieben. «Die Einnahmen werden auch künftig für Massnahmen wie z.B. zur Finanzierung von Marktabklärungen und Marktbearbeitungen sowie von Dienstleistungen und Angeboten der kantonalen Tourismusorganisation verwendet», heisst es in der Mitteilung.

In der Schweiz sei Airbnb mit weiteren Kantonen zu einer solchen Vereinbarung im Dialog. Alexander Schwarz, General Manager Airbnb Deutschland, Österreich und Schweiz, sagt: «Diese gemeinsame Vereinbarung ist beispielhaft für den progressiven Ansatz der Schweiz, mit den Chancen der Digitalisierung umzugehen und sicherzustellen, dass sowohl die Reisenden, die Bürgerinnen und Bürger als auch die Gemeinden vom Home Sharing profitieren können.»

So viel verdienen die Vermieter
Und ein paar Fakten liefert Schwarz auch noch: Airbnb-Gastgeber behalten 97% des Netto-Übernachtungspreises, den sie für die Vermietung ihrer Unterkunft selbst festlegen. 2016 haben 2000 Gäste bei Gastgebern in Zug übernachtet. Umgekehrt wurden 15‘000 Reisen aus Zug heraus über Airbnb gebucht. Der typische Zuger Gastgeber vermietete sein Zuhause für in Summe 26 Tage im Jahr und verdiente damit insgesamt 2900 CHF.