Analog oder digital – Hauptsache interaktiv

Interaktion ist zentral bei Events.
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Das vergangene Webinar des Event Management Circle widmete sich dem Thema Analog oder Digital. Interaktion ist gemäss Matthias Kindler, Key-Note Speaker und Experte im Bereich Live-Kommunikation, zentral bei Events. Doch oft sind Events, analog wie auch digital, immer noch Ein-Weg-Kommunikation; also mehr Frontalbespielung als tatsächlicher Austausch mit dem Publikum. Die letzten Monate und damit der Wechsel von analogen zu digitalen oder Hybridevents haben gezeigt: Events brauchen ab jetzt unbedingt Interaktion zwischen Publikum und Redner.

Welche Vorteile bietet Interaktion bei Events?

Heute erwarten Gäste von einem Event, dass es interaktive Elemente gibt. Interaktion zwischen Publikum und Redner oder auch zwischen den Teilnehmern hat folgende Vorteile:

  • Interaktion ist geeignet dafür Informationen zu vermitteln
  • Mit Interaktion wird das Wissen der Teilnehmer genutzt
  • Durch Interaktion wird ein Erlebnis stärker vermittelt
  • Dank Interaktion werden neue Ideen/Innovationen entwickelt
  • Interaktion aktiviert und involviert das Publikum
  • Durch Interaktion kommt keine Langeweile auf
  • Interaktion fördert Kommunikation unter einander
  • Interaktion zeigt Wertschätzung

So ist Interaktion ist bei fast allen Eventformen wichtig. So haben doch viele gemeinsam, dass es um Weiterentwicklung und Weiterbildung geht – unabhängig ob digital oder analog. Ein wichtiger Punkt, der ebenfalls zu Interaktion gehört, ist das Networking, das selbstverständlich im realen Leben einfacher ist als an einem virtuellen Event. Dennoch sollte es auch bei einem virtuellen Event Teil davon sein.

Konzeption interaktiver Elemente

Bevor ein Event geplant wird, sollten zuerst Ziele definiert und folgende Fragen beantwortet werden:

  • Weshalb veranstalte ich diesen Event? Bei einer Weihnachtsfeier geht es zum Beispiel um Wertschätzung der Mitarbeitenden.
  • Was ist die Botschaft? Was sollen die Teilnehmer vom Event mitnehmen und in ihren Köpfen behalten?
  • Was wollen Sie verändern? Ihr Event muss etwas verändern wollen, sonst ist er Zeit- und Geldverschwendung.
  • Wie kann Interaktion dazu beitragen, die Ziele zu erreichen?

Nun kann man nicht einfach «ein bisschen» Interaktion während eines Events einplanen. Folgende Überlegungen muss sich der Eventveranstalter machen:

  • Die Interaktion muss zur Zielgruppe passen! (Alter und Form beachten!)
  • Welche Interaktion mag meine Zielgruppe?
  • Wie ticken die Gäste?
  • Welche Einstellungen/Erfahrungen haben die Gäste?
  • Mit welcher Intensität wollen Gäste interagieren? Möchte sie auch gerne Neues ausprobieren?
Sinnhaftigkeit der Interaktion

Im weiteren müssen die Teilnehmer die Sinnhaftigkeit der Interaktion innerhalb des Events erkennen. So muss zwingend jede Interaktion anmoderiert werden und es muss erläutert werden, warum jetzt das folgende interaktive Element kommt. Schliesslich muss den Gästen klar sein, welchen Nutzen sie daraus ziehen.

Klarer Ablauf

Der Ablauf der Interaktion muss zudem klar und selbsterklärend sein. Auch das Was und das Wie müssen verständlich sein. Das gilt auch und insbesondere für virtuelle Events, da diese teilweise sehr kompliziert sind. Sobald der Gast etwas nicht versteht oder etwas nicht funktioniert, klickt er weg. Und nicht zu vergessen: Interaktion braucht Zeit und Raum und sollte einen angemessenen Teil des Events beanspruchen! Das bedeutet, dass interaktive Elemente nicht nur kurz eingeschoben werden sollten. Auch berücksichtigt sollten im Vorfeld unsichtbare Barrieren, die die Gäste bei interaktiven Elementen bei analogen, aber auch virtuellen Events einschränken könnten:

  • Schaut der Chef zu?
  • Läuft Kamera mit?
  • Anonyme Antwort bei Voting?
  • Gäste benötigen Transparenz/Sicherheit
  • Hemmnisse der Gäste antizipieren
Zusammengefasst: Sechs interaktive Regeln
  • Definieren Sie «smarte» Ziele (spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch, terminiert)
  • Die Bedürfnisse der Zielgruppe sind entscheidend
  • Teilnehmer müssen Sinnhaftigkeit erkennen
  • Ablauf muss klar sein
  • Interaktion braucht Zeit und Raum
  • Hemmnisse der Gäste identifizieren und aus dem Weg räumen. (MICE-tip)