Andreas Züllig fordert einen «Marshallplan»

Brexit und Terrorismus setzen Tourismus in den Bergregionen noch mehr unter Druck.
Andreas Züllig
Andreas Züllig, Präsident Hotellerie Suisse ©Hotellerie Suisse

Die aktuellen Terroranschläge haben die Lage für den Schweizer Tourismus noch einmal verschlechtert. Dieser Meinung ist Hotelleriesuisse-Präsident Andreas Züllig in einem Interview mit der «Sonntagszeitung». Er geht davon aus, dass sich die Trendwende hin zu einer stärkeren Nachfrage um ein Jahr verzögern wird. Für die Sommersaison in den Bergregionen rechnet er erneut mit einem Rückgang der Logiernächte. In Städten wie Zürich, Bern, Basel und Genf laufe es hingegen gut.

Der von Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer angestossene Tourismusgipfel reiche nicht. «Wir brauchen eine Art Masterplan, ja einen Marshallplan zur Entwicklung der Bergregionen», so Züllig im Interview. Dabei gehe es nicht nur um Massnahmen für den Tourismus, auch die Energiewirtschaft und die Bauwirtschaft befänden sich in einer Krise und die Landwirtschaft mache gerade einen Strukturwandel durch. Es brauche eine Vision für den gesamten Alpenraum. Geld könne nicht mehr nach dem Giesskannenprinzip verteilt werden. Es brauche Fördermassnahmen, die sich einem Plan unterordnen und aus Bundessicht angeschaut würden. Das bedeute auch Verzichtpolitik – nicht mehr alle Regionen oder Orte könnten gefördert werden. Es gelte, jetzt zu reagieren, bevor der Punkt komme, an dem es zu spät sei und man sich wichtige Massnahmen nicht mehr leisten könne.