«Voller Erfolg»: Messebauer lösen sich aus dem GAV

Arbeitszeit und Wochenendzuschläge können nun flexibler gestaltet werden.
Messe

Die Branche der Messestandbauer untersteht nicht mehr dem GAV Schreinereigewerbe. Der Branchenverband Expo-Event verbucht dies als «vollen Erfolg». Dank der beharrlichen Verfolgung der Argumentationslinien von Expo-Event sowie seiner Mitglieder sei man nun aus dem allgemeinverbindlich erklärten GAV herausgelöst.

Hintergrund: Im Jahr 2012 wurden die Messestandbauer als Branchenfremde unter den GAV des Schreinergewerbes gestellt. Die Folgen waren laut Expo-Event u.a. hohe Lohnzuschläge bei der Arbeit an Abenden, Samstagen und Sonntagen sowie sehr enge Zeitbänder für die Einsätze. «Die Messestandbauer, die unter einem harten ausländischen Konkurrenzdruck stehen, kämpfen um ihr Überleben. Die zuständige Zentrale Paritätische Kommission Schreinergewerbe beliess jedoch die Messestandbauer unter den GAV-Bestimmungen, einzig mit dem Hinweis, dass inhouse Standardplatten zugeschnitten werden», so der Verband. Per 1. Januar 2018 gelten die GAV-Bestimmungen für die Messestandbauer nun nicht mehr.

Raus aus dem «engen Stundenkorsett»
Die Messestandbauer hätten in der Regel mehr als den Mindestlohn gemäss GAV bezahlt, erläutert Markus Hugentobler vom Expo-Event Live Communication Verband Schweiz. Anders sehe es mit den Zuschlägen für Abend- und Wochenendarbeit aus. «Hier kann es sein, dass für die Abendarbeit zwischen 20 und 23 Uhr sowie die Samstagsarbeit gar kein Zuschlag mehr bezahlt wird, für die Sonntagsarbeit der Zuschlag reduziert wird. Insofern können die Preise konkurrenzfähiger gestaltet werden.» Als weiter vorteilhaft werde sich herausstellen, dass die Messestandbauer nicht mehr im vorgeschriebenen engen Stundenkorsett mit Plus- und Minusstunden gefangen seien und die Arbeitszeit wieder bedeutend flexibler gestalten werden könne. (MICE-tip)