2007 noch besser als 2006? (Ausgabe 2007-01)

An der Schwelle zum sechsten Reisejahr nach 9/11 stehen alle Zeichen auf Wachstum, vor allem qualitativer Art.

Alle von TRAVEL INSIDE am ersten Arbeitstag des neuen Jahres befragten unabhängigen Reisebüros gehen mit einem guten Gefühl ins 2007.

Sie sind überzeugt, dass es dieses Jahr in etwa im selben Stil weitergehen wird wie 2006. Welches nach Meinung sehr vieler Retailer ein sehr guter Jahrgang gewesen ist. Viele vertrauen für diese Einschätzung auf den Bauch oder ihr «Gefühl», untermauern dies aber auch mit eigenen Beobachtungen. So der Berner Jean-Pierre Schär: «Noch kaum je habe ich im Vorfeld der Berner Ferienmesse von kommender Woche so viele so viel über Ferien sprechen hören.» Verreisen ist wieder in und zum Thema geworden.

Wenig erstaunlich also, dass zum Beispiel der Basler Alex Bähler die Erfahrung gemacht hat, dass für dieses Jahr grössere Reisen auf dem Programm seiner Kunden stehen. «Luxus ist wieder gefragt und auch Reisen mit Kultur-Wert gewinnen an Bedeutung.» Bähler steht unter dem Eindruck, dass viele Kunden es dieses Jahr wissen und ihre «Träume realisieren wollen». Es gehe weniger um Repeater-Reisen zu bekannten Zielen, sondern um Rundreisen und Spezialziele vornehmlich in Asien. Insofern komme die Ferien-Tischmesse in Basel offenbar einem Bedürfnis nach.

Dass dies alles an die Nachhaltigkeit der gegenwärtigen Konjunkturlage gekoppelt ist, stellen unabhängige Reisebüro-Chefs wie Gian-Marco Caderas in den Vordergrund: «Vorausgesetzt, die guten Nachrichten von der Konjunkturfront halten an und schwerwiegende Störungen aller Art bleiben aus, dürfte 2007 ähnlich wie das gute 2006 werden.» Caderas macht oft die Erfahrung, dass sich seine Kunden auch mal was gönnen, ein besseres Hotel oder Relax Class buchen: «Komfort auf Reisen ist gefragt, in Las Vegas wird das Hotelzimmer mit Blick auf den Strip und nicht auf den Parkplatz verlangt.»

Viele Kunden, die in jüngster Zeit mit Reisen etwas ausgesetzt hätten, würden nun den Weg zurück ins Reisebüro finden. Diesen Eindruck hat Heinz Orschel in Sargans gewonnen. Auch er verspricht sich viel von 2007, ist allerdings etwas zurückhaltender: «Letztes Jahr zur selben Zeit waren wir auch recht euphorisch und später hat sich dann gezeigt, dass wir es mit einem extremen Frühbucherjahr zu tun hatten.»