American Airlines: Neue Business ist «state of the art» (Ausgabe 2007-24)

Passagiere auf dem Flug Zürich–New York kommen seit Kurzem in den Genuss der modernen Infrastruktur.

Seit nunmehr 20 Jahren verbindet American Airlines (AA) die USA nonstop mit der Schweiz und ist damit hierzulande der Doyen der US-Airlines. Vieles hat sich geändert seit dem ersten Flug von Chicago nach Zürich 1987: nicht nur beim Routenangebot, sondern vor allem auch im Inflight-Produkt.

In den total 58 Boeing B-767-300 – mit diesen wird auch Zürich täglich ab New York und (noch bis Oktober) Dallas angeflogen – wird zurzeit eine neue Business Class eingebaut. Dies ist Teil einer langfristigen Strategie, wonach sich AA auf Produkte und Dienstleistungen für Premiumpassagiere konzentrieren will.
Geplant ist, die neue Business Class ab dem Frühsommer 2007 in allen zwischen Europa und New York verkehrenden B-767-300 anzubieten. Mitte Mai tourte ein Truck mit der neuen Business Class durch Europa; AA-Vertreter konnten so das Produkt den Reiseprofis in verschiedenen Ländern präsentieren.

Was bietet denn die neue Business Class? Zunächst innovative Liegesitze von Recaro, die in einer 2-2-2-Sitzanordnung konfiguriert sind. Der Sitz ist dank fünf separaten Motoren schnell und vielfältig verstellbar, lässt sich zu einem 195,6 cm langen Bett umfunktionieren und hat, wenn man die Sichtblende hochschiebt und die äussere Armlehne nach unten klappt, eine Sitzbreite von 58,4 cm. Der Clou: Die Sitze haben eine Speicherfunktion, damit Passagiere während des Fluges eine komfortable Sitz- oder Liegeposition abspeichern und jederzeit mit einem Knopfdruck wieder einnehmen können.

Ebenfalls interessant: Der Sitz lässt sich in aufrechter Sitzposition nach vorne schieben. So «versetzt» erhält man mehr Privatsphäre und sitzt näher an der Tischablage und dem Powerport. Ein Novum ist auch der Kombitisch: zwei separate Tische, die ineinandergreifen. Ein Tisch klappt an der Rückenlehne des Vordersitzes herunter, ein zweiter kann aus der mittleren Konsole gehoben werden. Die
Tische können separat oder zusammen genutzt werden, um eine grosse Arbeits- oder Essfläche zu schaffen.

Die Sitze lassen sich übrigens nicht in die Horizontale verstellen. Es gibt ja Liegesitze in zwei Varianten: «fully flat» (vollkommen flach) und «flat at an angle» (leicht angewinkelt). AA hat sich für die leicht angewinkelte Variante entschieden. Die Gründe: Tests ergaben keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Sitzformen in Bezug auf Komfort, zudem passen leicht angewinkelte Liegesitze normalerweise in das bestehende Sitzraster, während Liegesitze, die sich vollkommen horizontal (180°) stellen lassen, weit mehr Platz beanspruchen. AA beschloss, die bisherige Anzahl von Business-Class-Sitzen (30) in der 767-300-Kabine beizubehalten, um der starken Nachfrage gerecht zu werden.

Das «Juwel» der neuen Business-Klasse ist aber das persönliche Entertainment-System mit 27-cm-Monitor, das seit dem 15. März in allen Flugzeugen integriert ist. Es sieht aus wie ein Laptop, ist in der Rückenlehne des Vordersitzes verstaut, herausnehmbar und kann somit an einem beliebigen Platz verwendet werden. Darauf sind 14 Filme, zehn Stunden Fernsehsendungen und Nachrichtenprogramme, 50 Musik-CDs, 15 Musikvideos und eine Vielzahl an Spielen abrufbar. Das System wird per Touchscreen bedient. Für optimale Akustik sorgen «QuietComfort & Acoustic Noise Cancelling» Kopfhörer der Renommiermarke Bose.

 Natürlich wurde auch das Mahlzeiten- und Weinangebot weiter verbessert, ebenso das Business-Class-Kit und die Gepäckfächer, die neu mehr Platz bieten und einfacher zu beladen sind. Die Powerports für Laptops etc. sind in der Rückenlehne des Vordersitzes angebracht (statt wie üblich unter dem Sitz); es stehen Breitbandverbindungen und ein Satellitentelefondienst zur Verfügung.

Jean-Claude Raemy

American Airlines im Überblick

Angeflogene Länder: 51
Destinationen: 260
Tägliche Abflüge: 4353
Angestellte: 95020
Angestellte AA Schweiz: 20
Passagiere (2006): 119,64 Mio.
Auslastung (2006): 79,7%
Umsatz 2006: 22,56 Mrd. $
Operat. Gewinn 2006: 1,06 Mrd. $
Nettogewinn 2006: 231 Mio. $
Anzahl Lounges: 43
Flotte: 995 Flugzeuge
(702 AA, 293 Am. Eagle)
*) Stand Mai 2007