ASC und PSAF im gleichen «Boot» (Ausgabe 2007-16)

Hans-Rudolf Baumann über einen historischen Kenia-Deal

Im Juli, August und September werden Kunden von African Safari Club (ASC) und Privat Safaris (PSAF) im gleichen Flugzeug von Zürich nach Mombasa fliegen. Flugzeug ist der grosse Airbus der Edelweiss Air.

Damit wird Urs Bellmont, Managing Director der Kuoni-Tochter PSAF, ein Ziel erreichen, auf das er schon lange hin gearbeitet hat: Eine bessere Auslastung des Kenia-Charters während der aufkommensschwachen Sommermonate.

Sowohl ASC als auch PSAF sind glücklich über diesen Deal, den ASC-Verkaufsleiter Alex Spiro als «historisch» einstuft – offenbar also eine echte Win-Win-Situation.

Da die Angelegenheit eine «historische Dimension» hat, ist ein Blick zurück wohl nicht nur angebracht, sondern geradezu notwendig. ASC und PSAF gehören zu den eingesessenen Kenia-Anbietern. Die beiden waren jahrelang erbitterte Rivalen, offizielle Kontakte gab es da kaum.

Sowohl ASC als auch PSAF fliegen ihre Kunden grundsätzlich mit eigenen Charterflugzeugen nach Mombasa. Während Herbst und Winter beiden Veranstaltern – die in ihren Maschinen auch Sitzplätze an Partner abgeben – zufriedenstellende Auslastungen bescheren, sieht es im Sommer vor allem bei der Kuoni-Tochter ganz anders aus: Da bleiben trotz Zusammenarbeit mit Hotelplan und Beach & Safaris zu viele Plätze leer.

Dass Urs Bellmont und Alex Spiro nun eine auf knapp drei Monate befristete Zusammenarbeit beschlossen haben, dient tatsächlich beiden: Bellmont kann auch in der flauen Saison mit einer gut ausgelasteten Maschine rechnen und Spiro hat dank des Wegfalls des Zürcher Zwischenstopps die Möglichkeit, die ganze Kapazität des ASA-Airbus dem offenbar Kenia-hungrigen deutschen Markt zur Verfügung zu stellen.

Eine Überraschung ist dieses Zusammengehen auch deshalb nicht, weil der ASC bereits letzten Herbst ähnliche Verhandlungen geführt hat – damals gings allerdings um ein Zusammenlegen der Flüge mit Beach & Safaris, welche eine Boeing-757 der Air Europe gechartert hatte.

Doch obschon Spiros Gesprächspartner damals Pierre Schmuki hiess, waren dies indirekte Gespräche mit Urs Bellmont – denn ohne den Segen des PSAF-Chefs geht bei Beach & Safaris vermutlich gar nichts.