Cathay Pacific übt noch mit der Premium Economy Class (Ausgabe 2016-14)

or genau einem Jahr nahm Cathay Pacific die Strecke Zürich–Hong Kong wieder auf – und zieht nun eine positive Bilanz.

«Die grösste Herausforderung war, den Markt darauf aufmerksam zu machen, dass wir nach einem Unterbruch von 14 Jahren wieder zurück auf der Strecke Zürich–Hong Kong sind», lautet das Fazit von Brian Tsoi, seit acht Monaten Country Manager Switzerland für Cathay Pacific Airways in Zürich, über den Wiedereinstieg. 

Seit Ende März 2015 fliegt die Airline, die in der Finanzmetropole Hong Kong beheimatet ist, wieder täglich nach Zürich. Als einer der Hauptgründe für die Wiederaufnahme der Limmatstadt in ihr Streckennetz gibt Tsoi den für Cathay Pacific interessanten Geschäftsreisemarkt an. «Ausser Hong Kong sind auch Taiwan oder Shanghai wichtige Ziele für die Schweizer Geschäftskunden, die rund 20% unserer Passagiere ausmachen», so Tsoi. Darüber hinaus habe man ein steigendes Interesse für Europa aus dem asiatischen Markt verzeichnet, was den Entscheid ebenfalls gestützt habe. Ein Fokus wird zudem auf den Ethnic-Verkehr und die Umsteigepassagiere gelegt. «Immerhin nutzen 79% der Schweizer Fluggäste Umsteigeverbindungen ab Hong Kong und fliegen u.a. weiter nach Australien, Indonesien oder Vietnam», so Tsoi.  
Mit der Entwicklung des ersten Betriebsjahres zeigt sich Tsoi zufrieden. «Die durchschnittliche Auslastung der Flüge liegt bei 85% – kein fantastisches, aber ein gutes Resultat», meint er. Denn: «Trotz der Konkurrenz auf dieser Strecke können wir die Flugzeuge gut füllen.» Kurz vor dem einjährigen Jubiläum hat Cathay Pacific in Zürich den 85000. Gast an Bord begrüsst. Für das Jahr 2016 wird laut Tsoi eine Steigerung der Passagierzahlen von 30% auf der Strecke angepeilt. «Wir haben nun aber auch drei Monate mehr Zeit als im letzten Jahr», relativiert Tsoi. 
In der Boeing 777-300ER, mit welcher die Verbindung geflogen wird, werden vier verschiedene Sitzplatzkategorien mit insgesamt 275 Sitzen angeboten (6 First-, 53 Business-, 34 Premium-Economy- und 182 Economy-Plätze). Laut Tsoi lohnen sich die vier Klassen auf dieser Strecke vor allem wegen der Business-Kunden. Die Economy-Plätze liessen sich gut verkaufen; hier könne man preissensitive Personen mit günstigen Tarifen gut locken. Etwas schwieriger ist es mit der Premium-Economy-Class: «Wir haben festgestellt, dass es schwierig ist, auf einem Markt eine Sitzplatzkategorie zu verkaufen, die der Home Carrier nicht anbietet. Wir mussten zuerst die Vorteile der Kategorie auf dem Markt bekannt machen.» Die Plätze in der Business Class sind laut Tsoi besonders übers Wochenende gut gebucht, es sei jedoch ihr Ziel, diese auch unter der Woche auszulasten. Mit dem Verkauf der First-Plätze ist man zufrieden. Je nach Saison werden 20% bis 40% der Tickets für die Flüge in der Schweiz verkauft, der Rest teilt sich auf Märkte wie Hong Kong, Neuseeland oder Australien auf. «Die Schweiz ist ein wichtiger Markt für uns in Europa», erklärt Tsoi. Cathay Pacific ist in Zürich mit 18 Mitarbeitern vertreten, im Juni kommen zwei weitere dazu. 
Die grössten Herausforderungen im internationalen Luftverkehr sieht Tsoi bei den Treibstoffkosten und den verschiedenen Währungsschwankungen. Bezüglich der steigenden Konkurrenz meint er: «Wir haben trotz dieser durch unsere Service-Philosophie unseren Platz gefunden und werden weiterhin in diese Richtung investieren.» 
Cathay Pacific Airways
Cathay Pacific Airways hat ihren Sitz in Hong Kong und fliegt zusammen mit der Tochtergesellschaft Cathay Dragon (vormals Dragonair) weltweit 173 Destinationen in 42 Ländern an. In Europa bedient die Airline neun Städte, ab Juni 2016 kommt Madrid und im September 2016 London Gatwick dazu. Für das Geschäftsjahr 2015 konnte die Fluggesellschaft im Vergleich zum Vorjahr eine Gewinnsteigerung von 90,5% auf CHF 769,9 Mio. ausweisen. Die Erhöhung lässt sich laut der Airline v.a. auf die niedrigen Kerosinpreise zurückführen. Der Umsatz hingegen sank im Vergleich zu 2014 um 3,5% auf CHF 9,37 Mia., was sich laut Tsoi auf Wechselkursverluste und die tiefere Erlöse pro Sitzplatz (Yield) aufgrund steigender Konkurrenz zurückführen lässt. 
JW