Club Med gibt bei Vertrieb, Verkauf und Marketing Gas (Ausgabe 2006-37)

Der Club Med ist mit CHF 65 Mio. Umsatz und 35000 Pax eine etablierte Grösse in der Schweizer Reisebranche. Doch man ist hungrig nach mehr.

Ab dem 1. Oktober hat der Club Med in der Schweiz ein neues Zuhause: Dann zieht die gesamte Organisation an die Avenue d’Aïre 40 in Genf. Total 35 Personen arbeiten dort unter einem Dach. Damit wechselt der Hauptsitz des Club Med Schweiz offiziell von Glattbrugg nach Genf.

Laut Geschäftsführer Erminio Eschena, erst seit April 2006 im Amt, werden damit die administrativen und organisatorischen Abläufe vereinfacht. Das Führungsteam besteht nebst Eschena aus Denis Ménard (Marketing), Massimiliano Lumia (Transport und Sales Support), Marc Trombetta (Administration/Finanzen) und Anne Quaegebeur (Human Resources). Gesucht wird noch ein Sales Manager Schweiz, der ab November die Verkaufsaktivitäten in der ganzen Schweiz koordiniert.

Auch das Geschäft in der Deutschschweiz soll intensiviert werden. Vorläufig sind noch zwei Aussendienst-Mitarbeitende von Glattbrugg aus tätig, schon bald sollen es drei und mehr sein. «Wir wollen in der Deutschschweiz vermehrt in der Kommunikation und im Marketing aktiv werden», verrät Eschena, «denn wir müssen die Deutschschweizer zum Umdenken zwingen. Wir haben zahlreiche Clubs, in denen Deutsch gesprochen wird, etwa Kos oder El Gouna.» Die Werbung in der Deutschschweiz soll deshalb künftig produkt- statt markenorientiert sein. Dabei soll auch klargemacht werden, dass der Club Med einziger Club-Betreiber ist, der auf allen fünf Kontinenten Clubanlagen anbietet.

Des Weiteren will Eschena im Vertrieb in der Deutschschweiz Boden gutmachen. Eine gute Kooperation bestehe bereits mit Kuoni, «auch im Flugbereich», sowie mit TUI Suisse. Beide TOs haben zwar auch andere (teils eigene) Clubferienmarken im Angebot, bieten aber den Club Med als Komplementärangebot an. Dazu Eschena: «Wir verkaufen nur unser eigenes Angebot und sind kein Konkurrent im Hotelbereich. So gesehen sind wir für den Vertrieb dieser Veranstalter eine finanzielle Opportunity.»
Ferner können Reisebüros mit «Easy Club Med» direkt auf das Club-eigene Reservationssystem zugreifen. Davon machen laut Eschena bisher rund 200 Schweizer Reisebüros Gebrauch.

Bislang verteilt sich der laut Eschena rund 65 Mio. Franken betragende Umsatz von Club Med Schweiz zu 70% auf die Romandie – wo man ebenfalls weiterwachsen will – und zu 30% auf die Deutschschweiz. Davon werden etwa 7% online erzielt. Insgesamt machen Schweizer Kunden 3% des globalen Geschäfts des Club Med aus – pro Jahr also rund 35’000 Pax.
Laut Eschena konnte Club Med Schweiz im Winter 05/06 gegenüber dem Winter 04/05 umsatzmässig um satte 9% zulegen, im Sommergeschäft steigerte man sich um 4,5%. Und während die globale durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Club-Med-Kunden 2005 genau 6,7 Tage betrug, lag diese Zahl bei der Schweizer Kundschaft bei 9,2 Tagen.
Das aktuelle Sommergeschäft sehe ebenso wie die Vorausbuchungen für den Winter positiv aus.

Jean-Claude Raemy

Strategie fast fertig umgesetzt

Rund 60% der Anlagen wurden im Rahmen der «Aufwertungs-Strategie» bereits renoviert und/oder ausgebaut. Kürzlich renoviert wurden die Anlagen Les Boucaniers, Agadir, Marrakesch, Hammamet, Otranto, Cervinia, Kani, Punta Cana sowie Bali.
In Kürze renoviert werden die Anlagen Villars-sur-Ollon, Cefalù, Caprera, Opio und La Caravelle.
Ganz neu erbaut wird ein zweites Clubdorf auf Mauritius, der Club Med Albion, der im Sommer 2007 eröffnen wird.
Zudem bestehen laut Eschena schon ziemlich konkrete Pläne für Neueröffnungen am Roten Meer, in Italien (Palinuro bei Salerno) und in Albanien (Sarandë, gegenüber Korfu).     

JCR