Costa-Unfall: Befürchtet Branche Auswirkungen? (Ausgabe 2012-03)

Der Markt wird sich laut den Spezialisten stabilisieren und weiter wachsen.

Die grossen Reiseveranstalter haben am Montag nach dem tragischen Unglück der Costa Concordia über die Annullations- und Umbuchungsbedingungen informiert: Sowohl bei Kuoni, Hotelplan und TUI können bereits gebuchte Reisen auf der Costa Concordia kostenlos umgebucht oder storniert werden, bei allen anderen Schiffen (auch von Costa) gelten die üblichen AGB. 

Bei Kuoni geht es um rund 200 Concordia-Passagiere, bei Hotelplan um 170 Pax. Gemäss Nicole Jordan, Geschäftsführerin Costa Schweiz, sind total rund 700 Concordia-Passagiere betroffen, für die Lösungen gefunden werden müssen (siehe Spotlight). 

Wie reagieren die Kunden? «Es gibt extrem wenig Stornos, die meisten Leute buchen um», sagt Cornelia Gemperle von Kuoni. Dasselbe gilt bei Hotelplan, wo Marco Strub ergänzt: «Wir hatten am Montag gar über 250 Neubuchungen.» Von einer weiterhin sehr guten Cruise-Nachfrage spricht auch Gemperle, und auch E-Hoi meldet, dass man keine Buchungsrückgänge zu verzeichnen habe. All diese Meldungen decken sich mit den Aussagen von Nicole Jordan.

Bei den Veranstaltern und Spezi-alisten ist man deshalb davon überzeugt, dass die Schweizer die Havarie richtig einschätzen können und dass nicht mit einem eigentlichen Einbruch für das Segment der Kreuzfahrten zu rechnen ist. Zwar könnte insbesondere Costa in den nächsten Wochen einen gewissen Dämpfer erleiden, doch mittel- und langfristig werde sich der Markt wieder stabilisieren und weiter wachsen.