Stefan Helsing hat die Leitung des Touroperatings bei Hotelplan Schweiz am 1. Juli 2005 übernommen, um etwas zu bewirken. Seiner Meinung nach verändert sich das klassische Veranstaltergeschäft radikal. An die Herausforderungen der neuen Verhältnisse wollte er Einkauf und Produktion seines Arbeitgebers anpassen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Hotelplan Schweiz laut Helsing über zu viele Marken und Leiter verfügt. Ist er gescheitert oder hat er resigniert? Irgendwie dürfte beides zutreffen. Fest steht, dass Helsing in seiner Haltung konsequent ist. Vor einer Woche hat er seine Kündigung eingereicht. Es gibt indes Stimmen, die behaupten, Helsing sei dieser Schritt nahe gelegt worden. Ebenso ist zu hören, dass er bis zu seinem Ausscheiden nur noch Dienst nach Vorschrift geleistet haben soll.
Peter Spring verliert eine Galionsfigur, die direkt in die Geschäftsleitung gehievt wurde. Nach seiner Ernennung zum CEO der damaligen HPSG vor etwas mehr als zwei Jahren hat Spring einen Nachfolger für seine ursprüngliche Funktion bei Hotelplan Schweiz gesucht und mit Helsing hatte er einen gewieften Manager als Leiter Touroperating gefunden. Doch aus dem Glaspalast in Glattbrugg war öfters zu vernehmen, dass der Stratege Helsing und der Macher Spring nicht immer der gleichen Meinung waren. Diskussionen sind gut, solange sie zu etwas führen. Zu viel Reibung bringt aber nichts. Dann ist es vernünftiger, man trennt sich. Es ist müssig, danach von Siegern oder Verlierern zu sprechen.
Walter Brüllhardt kommt ins Spiel. Zugegeben, er wird als Name lanciert. Auf Anfrage von TI lässt er wissen, dass er bislang keinen Kontakt mit Peter Spring hatte. Der wiederum meint zu Brüllhardt: «Ein absoluter Branchenprofi.» Offiziell gibt es noch keine Kandidaten für die vakante Stelle. Ist dies überhaupt notwendig? Spring ist überzeugt, dass ein allfälliger Nachfolger mindestens zwölf Monate braucht, bis Resultate sichtbar werden. Das aktuelle Geschäftjahr läuft und das nächste Geschäftsjahr ist budgetiert. Daher übernimmt Spring vorderhand zusätzlich seinen alten Posten. Dass sich Geschäftsführung und Bereichsleitung nicht gut unter einen Hut bringen lassen, haben schon andere Reiseunternehmen bewiesen. Doch um die definierten Ziele zu erreichen, muss man die Strategie konkret und rasch umsetzen. Und mit ihm selbst als Leiter Touroperating ist sich der CEO von Hotelplan Schweiz sicher: Da weiss man, was man hat.
