Der SRV organisiert sich neu (Ausgabe 2011-45)

Die Anzahl der Regionen wird von sechs auf drei halbiert.

Der Schweizerische Reisebüro-Verband (SRV) gibt sich eine neue Organisations-struktur, über die an der Generalversammlung von nächster Woche in Malaga abgestimmt wird.

Eine der wesentlichen Änderungen betrifft die Regionen. Statt wie bisher sechs Regionen gibt es neu nur noch deren drei. Die Gesamtleitung liegt bei SRV-Geschäftsführer Walter Kunz.

• Region 1 Deutschschweiz 

unter Leitung von Patrizia Tharin

• Region 2 Romandie 

unter Leitung von David Léchot

• Region 3 Tessin 

unter Leitung von Giovanni Kohler

Kunz zu dieser reduktion: «Der Vorstoss dazu kam von den Regionen selber. Wir haben uns sogar überlegt, die Deutschschweiz direkt mir anzuhängen. Aber für die Social Events ist es  sinnvoll, dass diese in den Regionen organisiert werden. Ausser in der Region Zürich gab es in der Deutschschweiz ohnehin keine Events. In der Romandie sind die Anlässe hingegen ein Erfolg.» 

Die Änderung der SRV-Struktur geht aber noch weiter. Beispielsweise spricht der SRV nicht mehr von Kompetenz-zentren, sondern von Geschäftsfeldern. Eines dieser Geschäftsfelder ist Politik. Dort soll Globetrotter-CEO André Lüthi neu als «Türöffner» fungieren. «Wir wollen in diesem Bereich wieder etwas aufbauen, und da kann uns André Lüthi mit seinen Kontakten nur helfen», so Kunz. Bisher war diese Funktion beim Präsidenten angesiedelt. Für die diesem Geschäftsfeld unterstellten Themen wie ECTAA oder Economiesuisse ist ohnehin wie bisher Kunz zuständig.

Neu ist ebenfalls, dass Mitglieder der Exekutive nicht mehr zwingend gewählte Vorstandsmitglieder sein müssen. Konkret betrifft dies Marcel Herter, Vorsitzender des Geschäftsfeldes Flug. Er wird Exekutiv-, nicht aber Vorstandsmitglied. Kunz dazu: «So haben wir die nötige Flexibilität, die bestmöglichen Personen in diesen wichtigen Funktionen zu haben. Herter könnte als Hotelplan-Mann nicht in den Vorstand gewählt werden, weil dort schon CEO Thomas Stirnimann sitzt.»

Mehr Gewicht soll das Geschäftsfeld Umwelt und Soziales erhalten, welches nicht mehr der Geschäftsstelle unterstellt ist. Allerdings ist der Leiter, Andy Keller, weder Mitglied der Exekutive noch Mitglied des Vorstandes. 

Beim Betrachten des neuen Organigramms fällt auf, dass sämtliche Geschäftsfelder der Geschäftsführung, also Walter Kunz unterstellt sind, was auch als Machtkonzentration ausgelegt werden könnte. Präsident Marcel Hausheer, der an der GV in seiner Funktion gewählt werden muss, sieht das allerdings nicht so: «Die Funktion ist vielmehr als Koordinator zu sehen. Es ist sicher sinnvoll, wenn die gesamte Koordination an einer professionellen Stelle stattfindet.»

Der präsident erscheint bei keinem Geschäftsfeld als Leiter. Dazu Hausheer: «Im Gegensatz vielleicht zu einigen meiner Vorgänger sehe ich die Rolle des Präsidenten noch mehr als Moderator. Dies generell mit dem Bewusststein, dass es immer Themen und Situationen gibt, wo sich der Präsident auch in die Details ‹verlieben› muss und sich entsprechend engagiert. Deshalb kann sich der Präsident nur beschränkt in einem der Geschäftsfelder an oberster Stelle sehen.»

An der SRV-GV wird nicht nur über die neue Organisationsstruktur abgestimmt, sondern auch über Statuten-änderungen, welche dadurch nötig werden. Ein weiteres Traktandum nennt sich «Schwerpunkte 2011/2012».  «Es ist eine Art Pflichtenheft für das neue Geschäftsjahr, an dem wir Ende Jahr gemessen werden können. Es werden die wichtigsten Aufgaben aufgelistet, die wir angehen wollen. Dieses Papier ist aufgebaut wie die neue Organisationsstruktur», so Kunz. Deshalb sei das neue Organigramm in Kombination mit den Schwerpunkten richtig zu interpretieren.

Chris Probst