Deutsche senken Ozeanien-Preise – was machen die Schweizer TO? (Ausgabe 2009-34)

Devisenkurs verhält sich ungünstig. Dreamtime lanciert dennoch Specials.

Vor einigen Wochen überraschten die deutschen TOs Dertour, ADAC Reisen
und Meier’s Weltreisen mit der Ankündigung, dass aufgrund «aktueller
Devisenanpassungen» ab der Wintersaison stark reduzierte Preise für
Australien, Neuseeland, Fiji und die Cook Islands angeboten werden. Die
Rede war von Ermässigungen von 10% in Australien, Neuseeland sowie auf
den Cook Islands und 15% auf Fiji.

Laut Peter Just (PM AUS/NZL/South Pacific bei Dertour/ADAC) wurde damit
auf die Devisenschwankungen reagiert, welche das Geschäft zu Beginn der
Saison erschwert hatten: «Eigentlich ist ja der AUD wieder recht stark
gestiegen, hatte aber phasenweise deutlich gegenüber dem Euro verloren.
Für alles, was in AUD bzw. NZD eingekauft worden ist, konnten wir
entsprechend alle Preise um 10% senken. Die Preise konnten nicht für
Reisen ab sofort gesenkt werden, da es nicht budgetiert war.»

Mit den Preisreduktionen im Nachbarland konfrontiert, bleiben die
Schweizer Ozeanien-Anbieter gelassen. Thomas Graf (Kuoni) etwa erklärt:
«Gegenüber dem Zeitpunkt, an welchem wir den Ozeanien-Katalog 2009/10
kalkuliert hatten, ist der Umrechnungskurs des AUS-Dollars gegenüber
dem Franken um über 10% gestiegen. Tatsache ist jedoch, dass zahlreiche
Leistungsträger, z.B. Hotels, die Preise in Lokalwährung aufgrund der
teilweise schwachen Nachfrage gesenkt haben. Solche Preissenkungen
werden von uns jeweils in den Reservationssystemen sofort vorgenommen.
Entsprechend gibt es durchaus Produkte, welche günstiger verkauft
werden, als dass dies im Katalog ausgeschrieben ist. Dabei handelt es
sich aber um einen rollenden Prozess und nicht um eine Preissenkung auf
ein bestimmtes Datum hin.»

Ähnlich klingt es bei Marco Russo (Nova Tours): «Wir bieten unseren
Kunden ja die Originalpreise an, welche dann zu einem festgelegten
Tageskurs umgerechnet werden. Somit profitieren die Kunden allenfalls
umgehend vom Devisenkurs.» Clare Walker (Ozeania) erklärt
selbstbewusst: «Wir haben Preissenkungen nicht nötig, da wir unsere
Preise bereits dank guter Fremdwährungseinkäufe tief halten können.»
Auch bei Gaby Ruch (Hotelplan) und Chris Bärlocher (Knecht Reisen) sind
keine Preissenkungen vorgesehen, nachdem der AUD-Kurs gegenüber dem CHF
aktuell stärker ist als anfangs Jahr.

Etwas anders verhält es sich bei Dreamtime. Inhaber Dominic Eckert hat
«aufgrund der Devisenkurse» ein Special lanciert: Per sofort und bis
30. September wird für alle Buchungen des KEA Camper Models 2ST Deluxe
in Australien eine Kommission von 30% gewährt. Wie geht das? Dazu
Eckert:: «Wir haben noch viele günstige AUS-Dollar auf Lager, sprich
auf Termin gekauft. Damit lancieren wir jetzt bewusst einige taktische
Specials. Wir merken, dass nicht wenige Leute mit konkreten Reiseplänen
mit der Buchung noch zuwarten, weil Sie auf den besonderen Deal warten.
Das ist dieses Jahr eine ganz besondere Situation und wir versuchen,
uns entsprechend flexibel zu verhalten – das geht ganz gut auf.»