Deutsche TO erobern Schweizer Markt mit verschiedenen Waffen (Ausgabe 2010-29)

Die Schweiz-Strategien von Alltours und Schauinsland könnten kaum unterschiedlicher sein.
Die Nummern vier und acht im deutschen Markt, Alltours und Schauinsland Reisen, haben es auf Schweizer Reisegäste abgesehen. Letzterer hat die Schweiz erst kürzlich entdeckt, will die Expansion aber gezielt vorantreiben. Geschäftsführer Gerald Kassner spricht von rund 100 Agenturen, die bereits Schauinsland-Produkte verkaufen. Seit Juni sind die Angebote über Cets buchbar, über die positive Resonanz ist man sehr erfreut. «Wir bearbeiten den Markt aktiv. Derzeit schreiben wir alle Reisebüros an und werben um eine Zusammenarbeit», erklärt Kassner. Für Herbst sind Workshops in Zürich und Basel geplant: «Wir können schliesslich von den Agenten nicht verlangen, dass sie Produkte verkaufen, die sie nicht kennen.»

Bereits seit 2003 ist Alltours, ebenfalls mit Sitz in Duisburg, auf dem Schweizer Markt tätig, allerdings ohne diesen speziell betreut oder bearbeitet zu haben. Trotzdem stieg die Passagierzahl kontinuierlich an, zuletzt um 14% auf 16000 Reisende, die ab Zürich und Basel verreisten. Im laufenden, per 31. Oktober endenden Geschäftsjahr, erwartet Geschäftsführer Willi Verhuven 18000 Passagiere. Erstaunlich: «Im Marketing-Budget für die Schweiz steht eine grosse Null. Somit bin ich mit der Anzahl Gäste ab der Schweiz sehr zufrieden», so Verhuven, der ebenfalls angibt, mit rund 100 Schweizer Reisebüros zusammenzuarbeiten.

Neue Mitarbeitende sollen das Schweiz-Geschäft stimulieren. Detlef Schroer, zuvor Vertriebsleiter bei Alltours, soll nun in gleicher Funktion bei Schauinsland den Schweiz-Einstieg erfolgreich gestalten. Auf der anderen Seite übernimmt ab August Aquilin Schömig den neuen Direktionsbereich Vertrieb/Marketing und wird vom Hauptsitz aus auch den Quellmarkt Schweiz vorantreiben.