Die Airline von der Vulkaninsel befördert erstmals über drei Millionen Passagiere (Ausgabe 2016-12)

Icelandair hat sich trotz der schwierigen Wirtschaftslage in Island stark im Weltmarkt positioniert. Seit der Aufnahme der Nonstop-Verbindungen ab Zürich und Genf konnte die Airline die jährliche Passagierzahl aus der Schweiz verdreifachen.

Die Zeiten, in denen Gäste nach Luxemburg reisen mussten, um mit der Icelandair nach Island zu fliegen, sind vorbei. Seither hat sich die isländische Fluggesellschaft trotz Konkurrenz aus der ganzen Welt – immerhin 16 Fluggesellschaften sind 2015 direkt nach Island geflogen –, Vulkanausbrüchen und Finanzkrise stark positioniert: Heute verbindet Icelandair via Island 27 europäische Städte mit 16 Städten in Nordamerika. Gemäss Statistik wurden 2015 3,1 Mio. Passagiere befördert. 

«Die jährliche pax-zahl aus der Schweiz hat sich seit der Aufnahme der Nonstop-Verbindungen Zürich–Keflavik mehr als verdreifacht», freut sich Grímur Gíslason, Marketing und PR Manager Continental Europe. Für 2016 werde ein weiterer Anstieg erwartet. 

Grund: Die Icelandair hat die Nonstop-Verbindungen in den letzten drei Jahren mehr als verfünffacht: 2013 flog die Airline zweimal wöchentlich
Zürich–Keflavik (Juni–Sept), 2014 waren es vier Flüge ab Zürich (April-Okt) plus zwei ab Genf (Mai–Sept). Dieses Jahr fliegen die Isländer elf Mal wöchentlich aus der Schweiz – bis zu sieben Mal ab Zürich (Ende März–Ende Okt) und bis zu vier Mal ab Genf (Mai–Ende Okt).

Interessant: Während zunächst die Mehrzahl der Passagiere die Verbindungen für Besuche in Island nutzten, beobachtet Icelandair derzeit eine Steigerung der Via-Passagiere, die aus der Schweiz über den Atlantik fliegen. Knapp fünf Tage bleiben Herr und Frau Schweizer im Schnitt bei Stop-Overs in Island – am liebsten in Kombination mit New York. Auf diese Entwicklung hin hat sich die Airline ein spezielles Angebot einfallen lassen: Passagiere, die die Insel im Atlantik auf authentische Weise entdecken wollen, können ihren eigenen Stopover-Buddy mieten. Icelandair-Mitarbeiter, inklusive CEO und Piloten, zeigen den Reisenden ihr eigenes kulinarisches, kulturelles oder sportliches Island. Auf diese Weise können alle Gäste auf Transatlantik-Strecken einen Aufenthalt bis zu sieben Nächten in Island verbringen, ohne Flugpreiserhöhung. Der Service, den es bis zum 30. April 2016 gibt, kommt laut Gíslason gut an: «Bereits 500 Personen haben den Service gebucht.» 

Neu ist das Gate-to-Gate-Wifi. «Wir sind die erste Airline Europas, bei der Passagiere vom Betreten bis zum Verlassen des Flugzeugs via WLAN im Internet surfen können.» Diese neue Technik ist in der gesamten Flotte installiert und ist in der Saga Class im Flugpreis inkludiert. In der Economy und Economy Comfort Class kann das Angebot direkt an Bord hinzugebucht werden. 

Für Gíslason ist klar: «Wir unterscheiden uns von anderen Airlines durch unsere Service- und Dienstleistungen an Bord und am Boden.» Das Erfolgsrezept? «Unser Konzept der Transatlantikflüge via Reykjavik. Gäste, die keinen Zwischenstopp in Island einlegen wollen, müssen keine längere Reisezeit einplanen.» Die Abflugzeiten seien in Europa so aufeinander abgestimmt, dass es nach 40 Minuten später weiter nach Nordamerika gehe.

Die Isländer setzten 2015 USD 1,13 Mia. um

Die Icelandair hat ihren Sitz in Keflavik und die Basis auf dem Flughafen Keflavik. Geschäftsführer seit 2000 ist Birkir Hólm Guðnason. Icelandair ist Teil der Icelandair Group. Das an der Börse in Reykjavik notierte Unternehmen betreibt neun Tochtergesellschaften, die auf die Flug- und Tourismussektoren konzentriert sind. 2004 bis 2011 wurden jährlich 1,3 bis 1,7 Mio. Pax befördert, 2014 beförderte die Airline 2,6 Mio. Pax. Mit 3,1 Mio. Pax 2015 setzten die Isländer USD 1,13 Mia. um (2010: USD 717904 Mio.). Die Flotte zählt 30 Flugzeuge. Darunter sind 24 Boeing 757-200 und eine Boeing 757-300. Im Sommer kommen zwei Boeing 767 dazu. Bestellt sind 12 Boeing 737 Max, die ab 2018 schrittweise geliefert und in Betrieb genommen werden. 

EJO