Die Donauschiffe von Arosa (Ausgabe 2016-03)

TRAVEL INSIDE hat die vier speziell für Fahrten auf der Donau entwickelten Arosa-Flussschiffe unter die Lupe genommen.

Heimat der Arosa-Flussschiffe ist die Neptun Werft in der Hansestadt Rostock, resp. Warnemünde an der Ostsee. Bereits 1850 gegründet, ist sie heute eine Tochter der Meyer Werft in Papenburg/Emsland. Mehr als 1500 Schiffsneubauten verliessen bisher die Werft, die nun seit Jahren auf Flussschiffe spezialisiert ist. So wurde auch die Flotte der elf Arosa-Schiffe zwischen 2002 und 2014 hier ausgedockt. 

Vier von ihnen – Arosa Donna, Arosa Bella, Arosa Mia und Arosa Riva – sind speziell für Fahrten auf der Donau gebaut worden mit einer Breite von 14,50 m, das passgenaue Mass für die Schleusen. Deshalb können die vier Donau-Arosa-Damen auf den anderen Flüssen wegen der engeren Schleusen nicht eingesetzt werden. Diesen Job übernehmen die anderen, mit 11,4 m schlankeren Arosa-Schiffe. 

Die grössere Breite wirkt sich für die Gäste vor allem in den Kabinen aus mit viel Platz in der Sitzecke zwischen Betten und Fensterfront. Angenehm gedämpfte Farben wie warmes, dunkles Rot, goldbraun und helles Beige ergeben eine anheimelnde Atmosphäre, ebenso die aus Rattan geflochtenen Schranktüren und Sessel. Je ein gros-ser Spiegel über dem Schreibtisch und neben der Tür zum Bad wirken zusätzlich raumvergrössernd. Unter die Decke über den Betten ist eine Art Baldachin gespannt, Stauraum ist reichlich vorhanden. Insgesamt kann z.B. die Arosa Donna (Baujahr 2002) in 100 zwischen 14,5 und 16,5 m2 grossen Aussenkabinen mit Panorama-Fenster oder Französischem Balkon (Deck 1 grosses Bullauge) 242 Gäste aufnehmen (42 verfügen über ein zusätzliches Schlafsofa). 

Auf dem Hauptdeck (Deck 3) liegen zwischen Rezeption und Bar/Salon Richtung Bug links zwei Beauty/Massage-Räume mit deckenhohen Fenstern und Finnischer Sauna, rechts das offene Gym. Von den Trainingsgeräten kann man durch riesige Bullaugen über den Gang nach draussen schauen. Geschickt platziert zwischen Rezeption und Restaurant Richtung Heck stehen Glasvitrinen der Boutique, der eine kleine Café-Bar folgt. Im grossen, vielfach unterteilten Restaurant mit Aussenbereich am Heck gelten für alle Mahlzeiten bei freier Sitzplatzwahl offene Tischzeiten. Reichhaltig und der jeweiligen Region angepasst ist die Buffet-Auswahl.

Auch die Höhe der vier Donau-Schiffe mit je vier Passagierdecks, die sich nur in Farb-Nuancen der Innenausstattung unterscheiden, ist wegen der teils extrem niedrigen Brücken limitiert auf maximal 6,57 m über Wasser. Deshalb ist die Brücke hydraulisch versenkbar. Vor den entsprechenden Brückendurchfahrten wird das Sonnendeck gesperrt, Liegen, Stühle und Tische müssen flach auf dem Deck liegen. Selbst der beheizte Pool darf dann aus Sicherheitsgründen nicht benutzt werden, ebenso nicht das Shuffleboard-Feld und das kleine Putting Green. Für den Kapitän bleibt in seiner Brücke ein schmaler Sehschlitz.

Renate V. Scheiper