Dorado-Müller wieder bei Kuoni (Ausgabe 2007-15)

Mit Dorado Latin Tours übernimmt Kuoni einen weiteren Spezialisten und stärkt seine Position im Lateinamerika-Markt.

«Der Zusammenschluss entspricht für beide Parteien einer Win-win-Situation», meint Dorado-Chefin Vreni Müller. Kuoni bekomme mit Dorado Latin Tours einen Spezialisten im Premium-Bereich ins Haus und sie könne ihre Philosophie mit einem starken Partner wie bisher weiterführen.

drei Jahre Lang versuchte Müller, das Nachfolgeproblem zu lösen. Unzählige Gespräche und Verhandlungen führten zu keiner befriedigenden Lösung: «Entweder waren die Kandidaten keine Unternehmer, oder sie wollten kein Risiko eingehen», so Müller. Der Verkauf an Kuoni, wo Müller vor ihrer Selbständigkeit arbeitete, sei aber keine Notlösung. Kontakte seien schon lange vorhanden gewesen, doch war ein Verkauf bisher nicht spruchreif.

«Wenn ich den Markt anschaue, kann ich sagen, dass Kuoni mir als einziger grosser Tour Operator die Gewähr gibt, die Marke Dorado Latin Tours bestehen zu lassen und sogar auszubauen», erklärt Müller. Das achtköpfige Team wird weiterhin im bisherigen Büro in Adliswil arbeiten. Auch Premium Travel, das seit Februar 2005 von Elisabeth Kuratle geführt wird, ist Bestandteil des Deals. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Auch bei Kuoni zeigt man sich zufrieden. «So viel wie nötig, so wenig wie möglich», meint Urs Bellmont, Leiter der Kuoni-Beteiligungen, zur Frage, was Kuoni bei Dorado Latin Tours zu ändern beabsichtige. Er sieht zurzeit keinen grösseren Handlungsbedarf, am jetzigen Status quo zu rütteln. Ähnlich wie bei anderen Beteiligungen wie Kontiki-Saga oder Manta Reisen wird auch Dorado Latin Tours seine Unabhängigkeit bewahren können. «Wir bleiben dabei: Die Spezialisten können ihre Stärken ausleben, die Schwächen können sie uns abgeben. Wir versuchen dann, Letztere auszumerzen. Vreni Müller ist ‹Mrs. Dorado› – und auf dieses Markenzeichen können wir nicht verzichten», erklärt Bellmont weiter.

Guido Casanova

Nouveaux Mondes: Aus in der Deutschweiz

Kurzes Gastspiel des Westschweizer Südamerika-Spezialisten Nouveaux Mondes (NM) diesseits des «Röstigrabens». Im Oktober 2005 eröffnete NM-Chef Pierre-André Kruger zusammen mit Claudia Farfán in Uster ein Etagenbüro. Trotz grosser Anstrengungen – auch ein 100-seitiger Katalog auf Deutsch wurde aufgelegt – wurden die erwarteten Zahlen nicht erreicht. Im September wurde beschlossen aufzuhören. «Um in der Deutschschweiz weiterzumachen, wären grössere Investitionen notwendig gewesen. Doch das Risiko war zu hoch, trotz Steigerung von 15% im letzten Jahr», analysiert Kruger. Die langjährige Dorado-Mitarbeiterin Farfán ist seit Kurzem bei Kuoni für Einkauf/Verkauf in der Südamerika-Abteilung zuständig. Anrufe nach Uster werden in die Zentrale von Mies (VD) umgeleitet.   

GC