Anfang dieser Woche hat Eurep-Geschäftsführer Richard Gugerli den Umzug seines General Sales Agents (GSA) bekannt gegeben. Aufgrund sinkender Flugtarife und sinkender Kommissionen habe er im Jahr des 15-jährigen Bestehens die Kostenstruktur seines Unternehmens auf Einsparungsmöglichkeiten überprüft und in diesem Zusammenhang auch den heutigen Firmenstandort an der Indust-rie Nord 9 in Merenschwand in Frage gestellt. «Da die Vermieterin Markus Flühmann AG aber auch nach 15 Jahren eine Mietkostensenkung nicht in Betracht gezogen hatte, entschied ich mich, per 1. Oktober 2012 mitsamt den 13 Mitarbeitenden in ein neues 140-m2-Büro an der Bremgartenstrasse 11 im Zentrum von Merenschwand zu ziehen. Wir trennen uns aber im Guten und werden auch weiterhin für den Versand an die Schweizer Reisebüros mit der Firma Markus Flühmann zusammenarbeiten.»
Der heikle Punkt daran: Markus Flühmann ist über seine Lidarina Holding mit 49% an Eurep beteiligt und deren Verwaltungsratspräsident. Nun hat sich Flühmann entschieden, per nächster Generalversammlung im März 2012 von seinem Amt als VR-Präsident von Eurep zurückzutreten und seine Aktienbeteiligung bis Ende September zu verkaufen. Ob Gugerli Flühmanns 49% übernehmen will bzw. kann, steht noch offen.
Das Thema Miete ist für Flühmann in dieser Angelegenheit nur ein vordergründiges Argument, denn diese sei angemessen. Uneinigkeiten gab es vor allem auch auf unternehmerischer Ebene. «Meiner Meinung nach braucht es einen GSA, welcher Airlines vertritt, immer weniger», so Flühmann, «die Fluggesellschaften bezahlen Kommissionen je nach Umsatz, die Vorbereitungen und die Marktbearbeitung bei einem Markteinstieg werden den GSA allerdings nicht vergütet.»
Dies habe letztlich dazu geführt, dass Eurep gewisse übernommene Airline-Mandate quersubventionieren musste. Eine Tatsache, die dem Unternehmer ein Dorn im Auge ist, denn er habe «nichts zu verschenken». Flühmanns Einbussen halten sich durch seinen Ausstieg bei Eurep sowie Gugerlis bevorstehenden Auszug in Grenzen: «Für die frei werdenden Plätze gibt es im Haus bereits Interessenten. Und der Verzicht auf die Dividende ist kein grosser Verlust, da das Geschäft in den letzten zwei Jahren nicht sehr gut gelaufen ist.»
Offen bleibt die Frage, ob das Marketing-Team von Holiday Autos Paola Zuber, Nick Heinert und Barbara Hagenbuch auch an die neue Adresse umzieht. Denn anders als die Mitarbeitenden des Kundendienstes und des Callcenters von Holiday Autos, die bei Eurep angestellt sind, hat das Marketing-Trio direkte Verträge mit Holiday Autos. Laut Paola Zuber (Director Sales & Marketing) werden nun verschiedene Optionen geprüft, darunter der Wechsel des Partners für den Kundendienst und das Callcenter. «Der Betrieb wird aber ungeachtet der Entscheidung ohne Unterbrechungen oder Einschränkungen aufrechterhalten», betont Zuber.
Simon Benz
