Finanzspritze für Darwin Airline (Ausgabe 2007-16)

Fabio Parini, CEO von Darwin Airline, dementiert Gerüchte: «Darwin ist nicht in Gefahr.»

Ein Bericht in der «SonntagsZeitung», worin von einem Sinkflug der Tessiner Airline und von finanziellen Schwierigkeiten berichtet wurde, hat Darwin-CEO Fabio Parini aufgebracht – der Bericht sei unfair und entspreche nicht den Tatsachen: «Eine Aktienkapital-Erhöhung von 11 Mio. Franken ist von den Aktionären bewilligt worden», erklärt Parini. Die Kapitalspritze würde der Gesellschaft genügend finanziellen Rückhalt geben, um neue Strategien – wie zum Beispiel der Ausbau des Charter-Business – zu verfolgen. In keinem Fall seien die 100 Arbeitsplätze in Gefahr oder würden bestehende Verträge nicht eingehalten.

Der Bericht hat auch andernorts hohe Wellen geschlagen. «Ich war richtig geschockt, als ich dies gelesen habe», erzählt Beat Iseli, Inhaber von Aaretal Reisen. Mit Darwin bestehen laufende Verträge, und Iseli sieht zurzeit keinen Grund, weshalb diese nicht erfüllt werden sollten. Auch für BAZL-Pressesprecher Anton Kohler besteht zurzeit kein Handlungs-bedarf: «Darwin wird wie jede andere Fluggesellschaft behandelt.»Sprich: Airlines müssen alle drei Monate ihre Zahlen zur Prüfung einsenden. Geht darin glaubhaft hervor, dass der Betrieb allen wirtschaftlichen Verpflichtungen für die nächsten Monate nachkommen kann und die Sicherheit gewährleistet ist, besteht kein Grund, irgendwelche Sanktionen auszusprechen. Ob eine Airline Verlust macht oder die Sitzauslastung nicht genügend hoch ist, sei kein Kriterium für das BAZL, sondern nur für die betroffenen Gesellschafter oder Financiers.

Swiss-Sprecher Jean-Claude Donzel ist auch nicht beunruhigt. Es bestehen laufende Wet-Lease-Verträge für die 56 wöchentlichen Flüge zwischen Lugano und Zürich, und diese würden eingehalten. Vor Abschluss dieser Verträge sei ein rigoroses Audit gemacht worden, was für die Seriösität des Vertragspartners Darwin spricht. «Natürlich beobachten wir die Entwicklung mit Interesse, doch sehen wir momentan keinen Grund, irgend etwas zu ändern», so Donzel.

Guido Casanova