«Flughafen und Swiss müssen eng zusammenarbeiten» (Ausgabe 2016-03)

Der CEO des Flughafens Zürich zieht nach einem Jahr Bilanz und blickt positiv in die Zukunft.

Der Flughafen Zürich verzeichnete eine Zunahme von 3,2% bei den Passagieren. Haben Sie damit Ihr wichtiges Ziel in Ihrem ersten CEO-Jahr erreicht?

Die Passagierzahlen sind in der Tat sehr erfreulich. Zum Passagierwachstum haben vor allem die Lokalpassagiere beigetragen. Das heisst, die Schweizer sind ein reisefreudiges Volk. Bereits bei der Veröffentlichung unseres Halbjahresergebnisses Anfang September 2015 konnten wir die ursprünglichen Prognosen nach oben anpassen. 

Nach minus 5,5% 2014 ging die Zahl der Transferpassagiere nun nochmals um 3,3% zurück. Wird die Hub-Funktion von Zürich geschwächt, falls diese Entwicklung anhält?

Dass die Zahl der Transferpassagiere rückläufig war, bedeutet, dass es unserer Hub-Airline Swiss gelungen ist, zahlreiche Langstreckenflüge mit Lokalpassagieren gut auszulasten. Ohne Umsteigepassagiere wäre es allerdings nicht möglich, eine so attraktive Zahl Langstreckenverbindungen ab dem Flughafen Zürich aufrechtzuerhalten. 

Liegen Sie mit den Projekten «Aufwertung Terminal 2» sowie der Neugestaltung der Vorfahrten Abflug und Ankunft im Fahrplan?

Die Aufwertung des Terminals 2 ist mehrheitlich abgeschlossen. Die Inbetriebnahme der zweiten Hallenhälfte im Oktober 2015 verlief reibungslos. Sowohl Passagiere als auch Mitarbeitende fühlen sich in der aufgewerteten, lichtdurchfluteten Halle wohl. Es braucht aber noch Feinabstimmungen im Hintergrund. Die Neugestaltung der Vorfahrten ist Mitte Jahr abgeschlossen. 

Welche Bedeutung hat das Mammutprojekt «The Circle», dessen Eröffnung für 2018 geplant ist, für den Flughafen Zürich?

Das Dienstleistungszentrum «The Circle» wird die Bedeutung des Flughafens Zürich als Begegnungsdrehscheibe noch stärken. Durch das vielfältige Angebot im «Circle» wird sich eine eigene Destina-tion entwickeln und die Verweildauer von Besuchern erhöht. Dazu trägt der attraktive Mietermix bei.

Am 1. Februar startet Thomas Klühr als neuer Swiss-CEO. Haben Sie bereits einen Gesprächstermin vereinbart?

Ich habe Herrn Klühr in München schon getroffen und ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit mit ihm. Ich bin überzeugt, dass er – wie sein Vorgänger auch – die hochstehende Qualität des Drehkreuzes in Zürich zu schätzen weiss. 

Swiss und die Flughafen Zürich AG müssen eng zusammenarbeiten, um sich im Wettbewerb mit anderen Flughäfen behaupten zu können. 

Diese Woche findet das WEF in Davos statt. Was bedeutet dieser Anlass mit weltweiter Ausstrahlung für den Flughafen Zürich?

Während der laufenden Woche – das Weltwirtschaftsforum WEF findet ja vom 20. bis 23. Januar statt – bewältigen wir ungefähr 1000 zusätzliche Flugbewegungen. Unsere Mitarbeitenden im VIP-Dienst sind während dieser Tage von morgens früh bis abends spät auf den Beinen, um all die hochrangigen Gäste in Zürich willkommen zu heissen oder wieder zu verabschieden. Der Zusatzverkehr muss eng mit dem ordentlichen Flugbetrieb koordiniert werden. 

Welche Themen stehen für das laufende Jahr bei Ihnen zuoberst auf der Prioritätenliste?

Dass der Betrieb am Flughafen auch dieses Jahr reibungslos verläuft und wir die hohe Qualität halten können.

NDR