Folgen des Wachstums (Ausgabe 2007-21)

Beat Eichenberger, Chefredaktor «travel Manager»

Es geht wieder zügig aufwärts im Segment der Geschäftsreisen: Gemäss einer Recherche von «travel manager» legten die Transaktionsumsätze der sechs führenden Schweizer Travel Management Companies (TMC) im vergangenen Jahr zwischen 4% und 88% (!) zu und kamen so gemeinsam auf ein Volumen von CHF 1,667 Mrd. (mehr dazu in der neusten Ausgabe von «travel manager», die ab Montag den Abonnenten vorliegt).

Die Bedeutung des Business Travel Marktes wird zudem durch die Einschätzung dokumentiert, dass rund die Hälfte des BSP-Umsatzes in der Schweiz (gut 2 Mrd. CHF) diesem Segment zugeordnet werden kann. Gemäss der neusten «Travel Management Study 2006» von AirPlus, die im TRAVEL INSIDE von nächster Woche im Detail vorgestellt wird, machen die Flugleistungen bei den Reisebudgets von Schweizer Firmen 48% aus – inklusive Bahn, Hotel, Mietwagen etc. dürfte der Geschäftsreisenmarkt Schweiz somit über 4 Mrd.Franken generieren.

Die weiteren Aussichten für diesen Markt sind (zumindest für die Branche) positiv: Gemäss AirPlus-Studie geht deutlich mehr als die Hälfte der befragten Schweizer Firmen davon aus, dass die Reiseaktivitäten deutlich weiter wachsen. Die hohe Schule des firmeninternen Travel Managements und ihrer beratenden TMC- und Reisebüro-Partner besteht nun darin, die entsprechenden Kosten nicht im gleichen Masse ansteigen zu lassen. Doch diesem Bestreben sind Grenzen gesetzt: Bei den direkten Kosten sprechen die Trendwende bei den bisher rückläufigen Flugpreisen oder anziehende Hotelraten dagegen. Gegensteuer sollten eigentlich bilaterale Firmentarife ermöglichen, doch in der Schweiz ist interessanterweise die Nutzung von speziellen Firmenraten bei allen Leistungsträgern – ausser bei Flügen – zurückgegangen.

Um das schwindende Sparpotenzial bei den direkten Reisekosten aufzufangen, rückt die striktere Anwendung und Überwachung der Reiserichtlinien stärker in den Vordergrund. Aber auch die gesamte Prozessabwicklung von der Buchung bis zur Abrechnung einer Reise ist ein grosses Thema: So erfolgt gemäss AirPlus die Rechnungsstellung nach wie vor zu rund 60% auf Papier, und Analysetools zur  Aufdeckung von Kostentreiber und Sparmöglichkeiten werden nur in 42% der Unternehmen eingesetzt. Gerade bei KMU-Firmen ist das Sparpotenzial gross, was nicht nur den grossen TMC, sondern auch lokalen Allround-Reisebüros ein nicht zu unterschätzendes Geschäftsfeld bietet.