Gateway ist pleite – auch Globetrotter betroffen (Ausgabe 2016-15)

Das B2B-Hotelbuchungstool Gateway 2 Travel galt als preislich sehr attraktiv.

Der belgische Traveltech-Anbieter Gateway musste letzte Woche Konkurs anmelden, und damit hat auch das B2B-Hotelbuchungstool Gateway 2 Travel seinen Betrieb eingestellt. Das Portal hatte Bettenbanken wie GTA, Hotelbeds, Exclusively, Destinations of the World oder Tourico aggregiert. Den Reisebüros empfiehlt -Gateway, alle Buchungen selbst zu stornieren und anderswo wieder einzubuchen.

Bei der Bettenbank Destinations of the World, die in der Schweiz von Hans-Peter Brasser vertreten wird, waren ungefähr 35 Schweizer Reisebüros betroffen. Insgesamt dürften es rund 100 gewesen sein. «Wir versuchen, den Grossteil der Buchungen zu retten, auch wenn dies bei den ganz kurzfristigen Reservierungen nicht mehr möglich ist. Wir haben von Gateway eine Liste der Buchungen erhalten, die wir nun durchgehen», sagt Brasser.

Betroffen ist auch der Globetrotter Travel Service. «Wir haben Gateway oft als Alternative genutzt, wenn unsere Prioritätspartner keine Verfügbarkeiten hatten. Gateway war preislich sehr attraktiv und hatte einen riesigen Content. Er konnte Hotels anbieten, wo sonst kein anderer hinkam», sagt Product Manager Nick Gerber. Es habe bis letzte Woche keine Anzeichen für Probleme gegeben. Gerber und sein Team sind nun mit Hochdruck daran, die Fälle zu lösen; etwa zwei Drittel waren bis Dienstag bereits geschafft. Glück im Unglück: Das Inkasso geschah jeweils erst nach Abreise, Geld hat Globetrotter also keines direkt verloren.

Bis vor zweieinhalb Jahren hatte auch das Solothurner Reisebüro Travellino Gateway genutzt – «zum Teil recht intensiv», so Inhaber Heinz Schachtler. «Die Preise waren oft unschlagbar, und mir waren einige Schweizer Reisebüros bekannt, die das Portal auch genutzt haben. Dann kam es allerdings mehrfach zu Unregelmässigkeiten, sodass wir einen Sales-Stop verfügt haben.»

SJ