Interhome hat Vertrieb über ­Reisebüros wieder intensiviert (Ausgabe 2016-06)

Buchungen beim Ferienhaus-Spezialisten können lukrativ sein, da der Umsatz für die Kommissionsstufe bei Hotelplan Suisse relevant ist.

Zwischenzeitlich hatte sich der Ferienhaus-Vermittler Interhome, der zur Hotelplan Group gehört, vor allem auf den Direktvertrieb konzentriert. Vor zwei Jahren hat sich das geändert: Im Rahmen einer Umstrukturierung wurde die Produktion in Glattbrugg zusammengelegt und Roger Müller zum Chief Procurement Officer ernannt. Gleichzeitig ist er für den Schweizer Markt verantwortlich.

 

Seit 28 Jahren bei Interhome , legt er den Fokus vermehrt auch wieder auf den Vertriebskanal Reisebüros: «Zusätzlich zum B2C- und zum Online-Geschäft setzen wir wieder voll auf die B2B-Schiene. Das Produkt ist beratungsintensiv, deshalb unterstützen wir die Reisebüros im Verkauf. Sandra Stadler betreut die Agenten. Die Katalogproduktion haben wir hochgefahren und unser webbasiertes Buchungstool für Agenten kommt sehr gut an.» Inzwischen generieren die Reisebüros wieder  21% des gesamten Umsatzes im Quellmarkt Schweiz. 70% davon werden via das Online-Tool und 30% noch klassisch über Telefon bzw. das Service-Center gebucht. Der Reisebüro-Kanal hat seiner Meinung nach durchaus noch Potenzial: «Bei der Beratung am Schalter sollten die Agenten auch an das Produkt Ferienhaus denken, denn finanziell lässt sich mit der Parahotellerie mehr verdienen als mit reinen Hotelbuchungen. Die Basiskommission beträgt 7%, kann sich aber bis auf 10% erhöhen, da der Interhome-Umsatz zu jenem bei Hotelplan Suisse gezählt wird und somit relevant für die Kommissionsstufe ist», erklärt er.

Der Schweizer Markt lebe von den Schweizer Kunden, also vom Binnenmarkt. Für die Objekte in der Schweiz fehlten hingegen die Buchungen aus dem Ausland, so Müller. Er belegt dies mit ein paar eindrücklichen Zahlen zum aktuellen Buchungsstand im Vergleich zum letzten Jahr: Für die Wintersaison liegen die Gesamtbuchungen bei Interhome 10% im Minus, aus der Schweiz jedoch 0,7% im Plus. Für den Sommer liegt der Buchungsstand aus dem Binnenmarkt gar 16% über Vorjahr, insgesamt jedoch 7,7% im Minus. 

Dass der Binnenmarkt so stark ist, führt Müller unter anderem auf die zehn eigenen Servicestellen und Franchisepartner vor Ort zurück: «An Orten mit eigenen Servicestellen liegen die Buchungen für den Winter 6,4% im Plus, für den Sommer sind es sogar plus 37,1%. »

Immer mehr Kunden würden die Vorteile einer Ferienwohnung oder eines Ferienhauses erkennen. «Wir sind sehr flexibel geworden, auch Kurzaufenthalte über das Wochenende sind möglich, und die früher geltende Mietdauer Samstag bis Samstag hat schon lange ausgedient», führt er aus. Eine Herausforderung sei jedoch die Kurzfristigkeit: «In diesem Jahr haben wir bereits 16,8% mehr Buchungen als 2015, die erst zwei Wochen vor Anreise getätigt wurden.»

Neben der Schweiz liegen bei Inter-home im Quellmarkt Schweiz vor allem Italien und Kroatien hoch im Kurs, gefolgt von Spanien, Frankreich, Österreich und Deutschland. Rund 70% aller Objekte im Angebot sind exklusiv, können also nur bei Interhome gebucht werden. Mit dem Geschäftsgang bei Interhome ist Müller sehr zufrieden: «Wir sind auf Kurs und liegen bei den Buchungen gegenüber dem Vorjahr im Moment 5% im Plus.»

Urs Hirt