Investitionen und Stellenabbau für mehr Profit im Kuoni-Konzern (Ausgabe 2009-06)

CHF 106 Mio. Investitionen sollen 40 Mio. zusätzlichen Gewinn bringen.

«Kuoni investiert weiter in die Zukunft» war der Titel einer letzte
Woche versandten Mitteilung. Ein Investitions-und
Kostensenkungsprogramm kündigt die Kuoni-Gruppe an. Konkret
sollen   CHF 106 Mio. verteilt über drei Jahre investiert
werden, um das Betriebsergebnis (Ebit) schrittweise zu steigern. Ab
2011 soll so der Gewinn um CHF 40 Mio. pro Jahr höher ausfallen –
zusätzlich zur Ebit-Steigerung.

CHF 46 Mio. werden 2009  investiert, 2010 33 Mio. und 2011 27 Mio.
Zum Vergleich: Für die Massnahmen zur globalen Markenharmonisierung
inklusive Optimierung der IT-Infrastruktur, Katalogproduktions-System
sowie Kundendatenbank wurden 2007/08 insgesamt CHF 12 Mio. 
aufgewendet.

Für Chief Financial Officer Max E. Katz ist jetzt der richtige
Zeitpunkt für solche Investitionen: «Wir verzichten bewusst auf eine
kurzfristig orientierte Optimierung der Ergebnisse, um in die Zukunft
des Unternehmens zu investieren. Diese antizyklischen Investitionen
sind möglich, weil wir als Unternehmen finanziell gesund und dank
unserem Geschäftsmodell gut aufgestellt sind.» Wobei das Ziel Sparen
ist, wie Unternehmenssprecher Peter Brun bestätigt:  «Die
Einsparungen liegen bei rund 5% jährlich, basierend auf den
Gesamtkosten.»

In Vier Schlüsselbereiche will die Geschäftsleitung investieren:
Vertrieb (elektronischer Vertriebskanal); Technologie
(Vereinheitlichung der Buchungssysteme); Human Resources (Kompetenz-
und Effizienzsteigerung) und Marketing (Produktdifferenzierung, globale
Kampagnen). Durch «ausserordentliche  Investitionen» in den
elektronischen Vertriebskanal will Kuoni seine Geschäftsmöglichkeiten
ausweiten, wie auch die Vertriebskosten reduzieren. Dieses Ziel dürfte
also auch den stationären Handel tangieren.

Weiter sollen die Buchungssysteme gruppenweit harmonisiert werden,
wovon sich Kuoni deutlich reduzierte Betriebskosten verspricht – nicht
zuletzt weil weniger Personal für den Systemunterhalt beschäftigt
werden muss.

Kuoni verschweigt nicht, dass die Massnahmen Arbeitsplätze kosten
werden. Wobei die «natürliche Fluktuation» Kuoni davor bewahren soll,
allzu viele Entlassungen auszusprechen.

Sara Marty

Geschäftsergebnis 2008

Noch vor der Bilanzveröffentlichung am 19. März liess Peter
Rothwell, seit 1. Januar CEO der Kuoni-Gruppe, einige Schlüsselzahlen
zum Geschäftsergebnis verlauten: «Für 2008 werden wir einen Nettoerlös
von CHF 4855 Mio. erreichen, was einer Erhöhung von 3,3 Prozent
gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dazu trug ein organisches Wachstum
von 4,4 Prozent bei, während sich Währungseffekte mit 7,0 Prozent
negativ auswirkten.» Keine konkreten Angaben macht Rothwell zum
Betriebsergebnis (EBIT), nur dass es «im Rahmen der Erwartungen» liegen
werde.   

SAM