Knecht mit Umsatzminus (Ausgabe 2010-15)

Trotz schwierigem Jahr erreicht das Unternehmen eine Gewinnsteigerung von 40 Prozent.

Im 2009 erreichte die Knecht Gruppe (ohne Eurobus) einen konsolidierten
Umsatz von CHF 160,779 Mio. (– 7,87%). «Würde man den Umsatz der drei
im 2009 übernommenen Royal-Filialen abziehen, läge das Umsatzminus der
Knecht Reisegruppe bei 13,12%», erklärt CEO Roger Geissberger. «Mit
Eurobus sind die Tourismusaktivitäten in der Knecht Holding bei CHF 250
Mio. und damit wurde die Position als Nr. 4 im Schweizer Tourismusmarkt
klar dokumentiert.» Trotz rückläufigem Umsatz wurde das drittbeste
Geschäftsjahr seit Bestehen erzielt. Die Gewinnsteigerung betrug 40%.

Die Ebit-Marge für 2009 erreichte  4,34% (Vj: 3,81%) und die
Nettomarge nach Steuern lag bei 3,46% (Vj: 3,1%). Laut Geissberger
dürfte Knecht damit Branchen-Primus sein. Besonders im Retailing, wo
CHF 64,24 Mio. Umsatz respektive 39,96% vom Totalumsatz der Reisegruppe
generiert wurde, habe man die Margen steigern können. Im Touroperating
mit CHF 96,54 Mio. (60,04% des Gruppen-Umsatzes) «wurde die Luft
deutlich dünner», so Geissberger. Besser wurde das TO-Geschäft im
USA-Bereich. Nach vierjähriger Tätigkeit hat Knecht mit dem
USA-Geschäft den Break Even erreicht und befand sich erstmals in der
Gewinnzone.

Bei den Knecht-Töchtern hat RHZ Reisen mit einem Umsatzwachstum von
1,06% erfreulich abgeschlossen, während Baumeler Reisen (inkl. Kira)
mit einem Umsatzrückgang von 29,3% am meisten gelitten hat. Kira konnte
trotz Umsatzeinbruch von 33% das Ergebnis verbessern. «Nichtsdestotrotz
haben beide Firmen die budgetierten Erwartungen auf wirtschaftlicher
Ebene übertroffen», so Geissberger.

Besonders stolz ist Geissberger darauf, dass keine Entlassungen
ausgesprochen werden mussten. Die im 2009 verordnete Woche unbezahlten
Urlaubs wurde 2010 zu 70 Prozent zurückbezahlt, und nach der
Lohnnullrunde im letzten Jahr erhalten zirka 95 Prozent der
Knecht-Belegschaft im 2010 eine Lohnerhöhung. Wie hoch diese ausfallen
wird, entscheidet sich an der Generalversammlung im Juni.

Simon Benz