Kooperation von United und Swiss ist noch eingeschränkt (Ausgabe 2006-48)

Die Antitrust-Immunität wurde noch nicht erteilt. Eine engere Kooperation ist derzeit nicht möglich.

Am 31. Oktober ging die Zusammenarbeit von Swiss und American Airlines (AA) definitiv zu Ende – genau ein Jahr, nachdem erste inneramerikanische Codeshares mit AA aufgegeben und neu mit United Airlines (UA) aufgenommen wurden. Es ging um die Strecken ab Zürich nach Washington, Los Angeles und Chicago. Damit verbunden war auch die Verknüpfung der Vielfliegerprogramme Mileage Plus und Miles & More. Was ist seit dem 1. November neu?
Auf den ersten Blick wenig. Ernst Kaufmann (UA Schweiz): «United und Swiss haben noch keine Antitrust-Immunität erhalten, daher ist die Zusammenarbeit noch nicht so intensiv, wie wir dies uns wünschen.»

Per Winterflugplan 2007 wurden keine neuen Codeshares vereinbart, das Angebot bleibt stabil. Inzwischen waren noch Codeshares für die Routen nach Boston, New York (JFK) und Miami hinzugekommen. Gemäss Karin Schneider (Swiss) gibt es zudem 20 Codeshare-Destinationen für Beyond-Flüge in den USA für Swiss, ebenso 20 Beyond-Codeshares für United ab Zürich nach Kenia, Italien, Israel, Indien, Frankreich und Süddeutschland.
Ebenso ist jetzt E-Ticketing zwischen Swiss und United implementiert, «jedoch noch nicht im Markttarif», wie Kaufmann präzisiert; dies soll aber auch bald möglich sein.

Gibt es für Swiss-Kunden signifikante Vorteile gegenüber dem bisherigen Angebot? «Washington ist eine wichtigere Destination als Dallas», erklärt Schneider. Die USA-Abdeckung mit UA sei vergleichbar mit jener, die man mit AA hatte. Die Beyond-Destinationen seien aber auf die Wichtigsten reduziert worden. Dies sei vor allem in der Karibik und in Mittel-/Südamerika spürbar, wo das Angebot via Codeshares deutlich reduziert wurde. Den Grund dafür erklärt Schneider: «Swiss konzentriert sich mit United klar nur noch auf die USA, und deckt etwa Kanada rein mit Air Canada ab.» Die Star Alliance lässt grüssen.

Jean-Claude Raemy

Swiss und United mit Geschäftsverlauf zufrieden

Ab Dezember verkehrt Swiss neu täglich nach Miami. Laut Karin Schneider (Swiss) hat die Nachfrageentwicklung für diesen Flug die Erwartungen deutlich übertroffen.
Und auch im hart umkämpften Markt New York stelle Swiss eine positive Entwicklung fest, obwohl die Kapazitäten seit der Trennung von Ex-Partner American Airlines weiter gewachsen sind: Swiss fliegt zwei Mal täglich ab Zürich nach JFK sowie ein Mal täglich ab Genf nach JFK und sechs Mal die Woche ab Zürich nach Newark (mit der BBJ). Daneben mischen wie erwähnt auch American Airlines sowie Continental Airlines im New-York-Markt mit.
Auf die Frage, ob Swiss mit den neuen A340 auch neue Strecken in Nordamerika ins Auge fasst, meint Schneider vielsagend:  «Momentan läuft eine Abklärungsphase; mittelfristig ist es denkbar, dass zusätzliche Destinationen in Nordamerika ins Streckennetz aufgenommen werden.»
Ernst Kaufmann (United) ist mit dem täglichen Flug nach Washington sehr zufrieden, «vor allem im Premium-Sektor». Die Wintermonate im Leisure-Segment seien aber für alle Airlines im Transatlantikverkehr ein Challenge, «doch die Preise hielten sich bis jetzt in diesem Winter im Rahmen».     

JCR