Kostenlos umbuchen: Wer hat was davon? (Ausgabe 2016-04)

Einige TOs versuchen, mit «Sorglos-Paketen» Kunden anzulocken. Auf Reisebüroseite regt sich Skepsis.

«Sorglos-Buchen-Garantie», «kein Risiko», «Sorglospaket»: So werben Veranstalter wie FTI Touristik, TUI Suisse und ITS Coop derzeit um die Gunst verunsicherter Kunden. Pauschalreisen können bis 30 Tage vor Abreise gebührenfrei umgebucht werden. 

In den Reisebüros sorgt die Idee für Skepsis: Noch mehr Arbeit ohne finanziellen Ausgleich? Wer findet für die Kunden eine adäquate Alternative? «So ein Unsinn», findet z.B. Martin Reber von Schär Reisen (Bern). Dass man bei Krisenzielen kulant sei, werde erwartet. Aber alle Destinationen einzubeziehen, das leuchtet ihm nicht ein. Rebers Befürchtung: Es werden falsche Erwartungen geweckt. «Die Kunden denken doch sofort, das gilt nun immer und für alles.» Im Reisebüro müsse man dann erklären, warum man z.B. für Linienflüge eben doch etwas verlangen müsse. 

«Für die Agenten ist diese Aktion eine tolle Chance, den Kunden entgegenzukommen», hält TUI-Suisse-CEO Martin Wittwer dagegen. «Die Umbuchungsgebühr ist keine Einnahmequelle für Reisebüros, sondern wird vom TO erhoben und normal kommissioniert.» Für das Finden von Alternativen sei der Veranstalter zuständig, sagen Wittwer und auch Andi Restle von ITS Coop. Man tue, was man könne, um die kriselnden Destinationen zu pushen, so Restle. 

SG