Kuoni greift mit Helvetic Tours an (Ausgabe 2015-42)

Der Schweizer Veranstalter holt sich für seine Badeferienmarke das System Blank von DER Touristik – und kündigt Preissenkungen an.

Die Übernahme durch DER Touristik zeigt bei Kuoni Schweiz erste konkrete Auswirkungen. Bereits Anfang 2016 wird der Schweizer Veranstalter das Buchungssystem Blank einführen, das im Pauschalbereich auch bei DER zur Anwendung kommt. Kuoni Schweiz erhält somit Zugriff auf das Kurzstrecken-Produktportfolio der neuen Muttergesellschaft. 

Die neuen Produkte werden vorerst ausschliesslich unter der Marke Helvetic Tours angeboten. «Nachdem das Angebot bei Helvetic Tours in den letzten Jahren eher abgenommen hat, wird nun erstens der Katalog deutlich umfangreicher, und zweitens wird im System ein massiv grösseres Angebot buchbar sein. Gerade im Longtail-Bereich werden wir viele neue Hotels anbieten können», sagt Marcel Bürgin, CEO Kuoni Schweiz. Wie gewohnt werden die Produkte auch in Zukunft über Cets buchbar sein.

Dass Blank vorerst nur bei Helvetic Tours zum Einsatz kommt, hat mit der Markenstrategie zu tun. «Wir wollen aggressiver auftreten, und Helvetic Tours ist unsere preislich attraktive Marke. Dank dem neuen System werden wir die Preise gegenüber dem Vorjahr deutlich reduzieren können», so Bürgin. Die Angebote werden ab Anfang 2016 buchbar sein; zuvor erscheint im November eine Art Übergangskatalog von Helvetic Tours, der noch auf dem alten System Komet produziert wurde, aber auch schon um 10 bis 20% tiefere Preise enthält.

die marke kuoni wird ihr Badeferien-Produkt im Kurzstreckenbereich vorerst weiterhin übers alte System Komet abwickeln – auch wenn es gemäss Bürgin ein offenes Geheimnis sei, dass man Komet früher oder später abstellen wolle. Die Badeferien-Kataloge von Kuoni erscheinen Mitte Dezember 2015 mit «einer Auswahl der schönsten und exklusivsten Hotels»; ob es auf der Kurzstrecke wie bisher drei Kataloge sein werden oder das Angebot komprimiert wird, lässt Bürgin noch offen. 

Für den Standort Zürich ändere sich durch die Umstellung wenig, auch wenn die Produkte von Helvetic Tours neu aus Deutschland bezogen werden. «Wir haben im Badeferienbereich in der Vergangenheit viel über Kuoni Skandinavien eingekauft; jetzt geschieht dies stattdessen einfach über Deutschland», erklärt Bürgin. Personelle Auswirkungen habe der Wechsel keine – «es wird in Zürich deswegen keine einzige Stelle gestrichen», verspricht Bürgin.

SJ