Kuoni Group: Riesenverlust zum Abschluss (Ausgabe 2016-11)

Der Ausstieg aus den Veranstalteraktivitäten hallt im Jahresergebnis nach.

Auf den ersten Blick sieht das Jahresergebnis der Kuoni Group katastrophal aus: Unter dem Strich steht ein Minus von CHF 294,2 Mio., das mit Abstand schlechteste Resultat der letzten Jahre. Der Verlust rührt allerdings vom Verkauf des Veranstaltergeschäfts her: Dieses kostete Kuoni im letzten Jahr CHF 132,4 Mio., dazu muss der Konzern angehäufte Währungsverluste von CHF 219,7 Mio. umschichten.

Schaut man sich die verbleibenden Geschäftsfelder an, resultiert ein Betriebsergebnis von CHF 81,2 Mio., wobei mehr als die Hälfte davon (CHF 52,6 Mio.) auf den Verkauf der Liegenschaft Neue Hard zurückgeht. Von den Divisionen selbst sind Global Travel Distribution mit der Bettenbank GTA sowie das Visageschäft VFS Global rentabel, während es bei Global Travel Services düsterer aussieht (CHF -48,8 Mio.). «Schuld ist die negative Entwicklung in unserem wichtigsten Quellmarkt für Gruppenreisen, Japan», erläutert CEO Zubin Karkaria. China als zweitwichtigster Markt sowie Taiwan würden sich hingegen sehr positiv entwickeln. 

Im laufenden Jahr zeigt sich ein ähnliches Bild, was die Umsätze angeht: +1% in der Division GTD, -8% bei GTS, +2% bei VFS Global. «Wir stellen ein vorsichtiges Buchungsverhalten aufgrund der geopolitischen Lage fest», sagt die neue CFO Prisca Havranek-Kosicek.

In Rückstand geraten ist der Verkaufsprozess an die schwedische Firma EQT. Die ausserordentliche GV, an der die Entscheide für den Verkauf gefällt werden sollen, wurde um einen Monat verschoben. «Dies geschah, weil auch der Angebotsprospekt mit Verzögerung veröffentlicht wurde», erklärt Mediensprecher Peter Brun. Der Vollzug des Kaufangebots wird weiterhin am 19. Mai 2016 erwartet.

SJ