Kuoni und Bruno Tanner im Rechtsstreit (Ausgabe 2009-39)

Unterschiedliche Auffassungen über die Verantwortung des Verlustes bei Direkt Reisen zwischen Kuoni und dem ehemaligen Besitzer.

Noch vor zwei Wochen informierte TRAVEL INSIDE die Branche über die
Übernahme der restlichen 40 Prozent von Direkt Reisen durch Kuoni per
Anfang Juli 2009. Hinter dieser Meldung steckt aber mehr Zündstoff als
angenommen: Eine Klage gegen Bruno Tanner soll derzeit hängig sein, wie
Kuoni-Sprecher Peter Brun auf Anfrage von TI bestätigt. Über Grund und
Art der Klage will sich Brun nicht äussern, da man sich derzeit in
einem laufenden Verfahren befinde.

Kuoni hatte im Juli 2008 mit 60% die Mehrheit an Direkt Reisen
erworben. 2009 initiierte Kuoni eine Kapitalerhöhung. Die beiden
Minderheitsaktionäre (je 20%) und Mitglieder des Verwaltungsrates,
Bruno Tanner und Diga-Chef Marcel Diethelm, wollten nicht mitmachen und
verkauften Kuoni ihre Anteile an Direkt Reisen.

Nun soll es aber einen Rechtsstreit über die Verantwortung des
Verlustes von Direkt Reisen geben. Kuoni will Bruno Tanner, den Gründer
und ehemaligen Besitzer sowie Verwaltungsrat von Direkt Reisen, mit
dieser Klage zur Rechenschaft ziehen. Einer der Hauptstreitpunkte
sollen Kontingente sein, die Tanner – noch vor der 60-prozentigen
Übernahme durch Kuoni am 1. Juli 2008 – eingekauft haben soll.

Jedoch konnten diese Kontingente unter Mehrheitseigner Kuoni im
fortschreitenden Krisenwinter 2008/09 nicht verkauft werden, sodass den
schwarzen Zahlen rote folgten. Offenbar hat Kuoni diesen Rechtsstreit
initiiert, um zu klären, wer den daraus entstandenen Verlust
verantwortet und zu tragen hat.

Bruno Tanner kommentiert die Angelegenheit nicht und äussert sich
gegenüber TRAVEL INSIDE weder über Direkt Reisen noch über die aktuelle
Situation mit Kuoni.  

BNZ