Mehr Chartersitze auf Schweizer Maschinen (Ausgabe 2007-18)

Guido Casanova zur Langstreckencharter-Planung

Zu Sensationen ist es bei der Langstreckencharter-Planung 2007/08 nicht gekommen. Absolut neu ist lediglich der zweite Phuket-Flug, der bereits vor einem Jahr zur Debatte stand. Es herrscht aber auch nicht «courant normal». Zwei Neuerungen habens in sich: Die Rückkehr von TUI Suisse auf Schweizer Carrier ist nach dem Sommer 2007 auch im Winter ein Fakt, selbst wenn sich die Verantwortlichen an der Friesenbergstrasse noch zieren, um ihre Verhandlungsposition nicht zu gefährden. Aber Martin Wittwers Team muss klar sein, dass Schweizer Kunden Zwischenlandungen in TUI-Landen nicht besonders schätzen und ein Schweizer-Kreuz auf der Heckflosse noch immer einen sicheren Wert darstellt. Vor allem im etwas weniger preissensitiven Winter-Langstrecken-Geschäft.

Zum zweiten: Dank Air Berlin kann die Belair-Langstreckenmaschine besser ausgelastet werden. Wer nun geglaubt hatte, es werde künftig nach dem Schema Edelweiss versus Belair zu einer klaren Blockbildung kommen, irrt. Wenigstens im Langstreckenbereich. Allen Marktteilnehmern ist klar, dass jeder alleine die grossen Maschinen unmöglich auslasten kann. So wird auch im kommenden Winter munter geteilt, was letztlich allen Anbietern dient. Die Rückkehr von TUI auf einheimische Maschinen hat viel damit zu tun. Auch wenn TUI immer wieder betont, über gute Alternativen zu verfügen.

Der Einstieg von Air Berlin bei Belair macht einiges möglich. Stefan Gutknecht ist daran, weitere Interessenten für die Belair-Flüge nach Male, Cancun, Punta Cana, Phuket und Goa zu finden. Da bisher weder Tuifly noch Condor oder LTU Projekte für Nonstop-Flüge aus der Schweiz haben, liegt es nahe, sich an die Ableger deutscher Veranstalter in der Schweiz zu wenden, mit denen bereits geschäftet wird. ITS/Coop, Alltours, Tchibo und Aldi lassen grüssen. Nimmt man die Frequenzen auf der Kurz- und Mittelstrecke als Massstab, dürfte vor allem ITS/Coop ein ernst zu nehmender Abnehmer von Sitzen sein. Um die Auslastung der Belair-Flüge muss einem wegen des AB-Zubringer-Netzes nach Zürich nicht bange sein.

Schon eher um Edelweiss. Denn Belair wird im Zweifelsfalle dank AB-Kostenmanagement meist günstiger offerieren können. Da kommt die Kooperation mit TUI Suisse wie gerufen. Ohne sie müsste Edelweiss auch um jene Kunden buhlen, die nun wohl ihr Langstreckenheil bei Belair suchen. Und da würde es nicht oft «Vorteil Edelweiss» heissen.