Mit Air New Zealand nach Kiwi-Land – und um die Welt (Ausgabe 2007-10)

Air New Zealand fokussiert vermehrt auf Neuseeland und will überall die Nummer 1 für Flüge «nach Hause» sein.

Seit dem Winterflugplan haben NZ-Kunden von London aus die Qual der Wahl, wie sie mit nur einem Stopp nach Neuseeland gelangen wollen, denn neu fliegt die Gesellschaft auch via Hongkong nach Auckland. Schweiz-Vertreter Chris Roth: «Der Verkauf auf dieser Strecke hat sich bisher sehr gut angelassen. Ungefähr die Hälfte der Schweiz-Kunden fliegt nun via China nach Auckland.» Ab Juni sollen auf beiden Strecken ausschliesslich B-747 eingesetzt werden, was das Angebot von 2006 verdoppeln wird. Mit dieser neuen Verbindung und der Einstellung der Route Auckland–Singapur dokumentiert Air New Zealand laut Roth weiter die neue Fokussierung auf Verkehr nach Neuseeland und Märkte in Nordost-Asien. Aus diesem Grund wurde die Singapur-Verbindung von einer Rotation nach Shanghai abgelöst. Roth: «Wir wollen überall die Nummer 1 im Verkehr nach Neuseeland sein.» Im Inland bedient NZ 26 Ziele, die alle durchtarifiert angeboten werden.

Ein nicht unwichtiges Faktum für Verkäufer: NZ ist die einzige Airline der Welt, die eigene Flüge «around the world» anbieten kann. Roth ist auch über den NZ-Shanghai-Flug sehr glücklich, denn dorthin fliegt die Lufthansa täglich. Eher langsamer als erwünscht beginnt sich die LX-Mitgliedschaft bei der Star Alliance auf die Beziehungen zur Air New Zealand auszuwirken. Von Seiten der Regierungen steht zum Beispiel einem LX-Codeshare auf der Strecke nach London nichts entgegen. Roth hofft nun, dass dieser schon bald realisiert werden kann. Da Swiss aus Genf nicht nach Heathrow fliegt, müssen die Romands den (Um)weg via Zürich auf sich nehmen. Innerhalb der Star Alliance kann Roth nun «zusammen mit Lufthansa und Swiss praktisch alles auf der Welt anbieten».

Seit Kurzem hat Air New Zealand auch sehr interessante Tarife nach Hongkong im Angebot, die «zwar mit umsteigen verbunden sind, aber zeitlich sehr gut liegen».
Als einzige Airline offeriert NZ zudem auf beiden Routen nach Neuseeland eine Premium Economy Class, «die so gut angenommen wurde, dass vor Kurzem anstelle von 15 normalen Eco-Sitzen neu acht zusätzliche acht Eco-Premium-Stühle eingebaut wurden».

Bei der Flotte steht für die nächsten Jahre der Einsatz von B-787-900 bevor, für die NZ der Launching Carrier ist. Diese Flugzeuge mit einer grossen Reichweite sollen für neue Ziele in Nord- und Südamerika eingesetzt werden. Vor allem von Südamerika-Verbindungen erhofft sich NZ laut Roth einiges, «denn dort ist die Allianz eher schwach». In Kürze soll die Aufnahme von Flügen nach einer weiteren internationalen Destination bekannt gegeben werden. Insider tippen auf
Vancouver oder Chicago.

Aus der Schweiz konnte NZ im zweiten Halbjahr 2006 rund 15% zulegen, hat aber die Zahlen von 2000 noch nicht wieder erreicht.  Roth, der eben sein neuntes Jahr als Schweiz-Vertreter von NZ angetreten hat, kommentiert: «Dazu müssten wir in den kommenden zwei Jahren nochmals im selben Umfang wachsen.» Deutlich zugenommen haben laut Roth die Buchungen mittlerer Nischenanbieter wie Ozeania, Dreamtime und Nova Tours.

Peter Kuhn