Mit Online Travel an der GDS-Gebühr vorbeibuchen (Ausgabe 2015-40)

Das Schweizer Unternehmen arbeitet seit längerem auch mit einer Lösung ausserhalb der GDS. Durch die Distribution Cost Charge gewinnt das Thema an Bedeutung.

Nach der Einführung der Distribution Cost Charge der Lufthansa-Gruppe arbeiten diverse Reiseanbieter und Technologieunternehmen an Lösungen, um sie zu umgehen. Der Schweizer Softwareanbieter Online Travel hat einen solchen «GDS-Bypass» schon seit längerer Zeit integriert – sowohl in seiner B2B-Buchungsplattform Tour Online als auch in den B2C-Maschinen Flight Online und Dynapack Online. Möglich macht dies eine Kooperation mit Travelfusion – einem Unternehmen, das Airlines direkt anbindet und die Buchung von ihren Webtarifen als White-Label-Lösung anbietet. «Neben Swiss und Lufthansa bietet die Zusammenarbeit mit Travelfusion Zugang zu fast 300 weiteren Airlines in der ganzen Welt, wovon einige in den GDS nicht verfügbar sind», erklärt Andi Egli, bei Online Travel für Customer Services & Project Coordination zuständig. Grundsätzlich seien alle Tarife verfügbar; es sei aber möglich, dass die Airlines einige Ancillaries noch nicht an Travelfusion übermittelt hätten und diese deshalb nicht buchbar seien. Für die Agenten gibt es bei dieser Lösung zwei Möglichkeiten: Die kleinere Version lässt sich sofort aktivieren, und das Fulfilment läuft direkt zwischen Endkunde und Airline ab. Damit fliessen die Kundendaten natürlich ebenfalls direkt an die Airline. Die grös-sere Variante funktioniert nach dem Prinzip der Wertschöpfungskette. Alles wird im Namen des Reisebüros gebucht; der Agent behält die Kompetenzen und die Berechtigungen für Umbuchungen und Stornierungen. Dafür muss das Reisebüro aber einen Betrag auf einen Prepaid-Account einzahlen und kann so lange Webtarife verkaufen, bis der Saldo gegen Null sinkt; dann erhält er rechtzeitig eine Aufforderung zum Nachzahlen.

SJ