Nach der Übernahme: APG Switzerland hofft auf neue GSA-Mandate (Ausgabe 2016-02)

Trotzdem zieht General Manager Zvone Petek nach rund drei Monaten eine erste positive Bilanz.

Anfang Oktober 2015 übernahmen Zvone Petek und Slobodan Ilic die APG Switzerland GmbH, welche unter anderem als GSA (General Sales Agent) die Mandate verschiedener Airlines in der Schweiz vertritt. Petek ist als General Manager tätig, während Ilic die Fäden operativ im Hintergrund zieht.

es sei die idee von Ilic gewesen, APG Switzerland von Gründer Roland W. Bühler zu übernehmen. Dafür brauchte er jemanden mit Erfahrung in der Luftfahrt, weshalb er auf Petek, der bis im vergangenen Juli als General Manager Schweiz für Adria Airways tätig war, zugegangen sei. «Für mich war es eine Challenge, die ich gerne angenommen habe», meint Petek. Er als Airliner habe das Netzwerk und die Erfahrung, während Ilic als Inhaber der Putnik-Travel-Gruppe die Infrastruktur mit Mitarbeitern, Büros und Call-Center zur Verfügung stellen könne. Nach einigen technischen und bürokratischen Schwierigkeiten sei das Geschäft gut gestartet. «Zwar verwechseln uns viele noch mit dem Plakatwerbeunternehmen APG/SGA, aber wir arbeiten an der Bekanntmachung», so Petek. Er erhält Unterstützung von sechs Mitarbeitenden, welche gleichzeitig für Putnik Travel tätig sind. «Ein Teil davon arbeitet an unserem Head Office am Flughafen Zürich im Terminal 1, der Rest im Call-Center von Putnik Travel in Belgrad. Wir sind sehr flexibel aufgebaut. Das Geschäft in diesem Bereich ist schwierig, es muss sehr kostenbewusst geplant werden», so Petek. 

APG Switzerland ist eine Tochtergesellschaft von APG Network in Paris, die mit 110 Mitgliedern 172 Länder deckt und über 2000 Airlines als Kunden zählt. «Verträge mit Fluggesellschaften werden in Paris abgeschlossen, ansonsten sind wir eigenständig», erklärt Petek. In der Schweiz ist das Unternehmen zurzeit mit drei Produkten auf dem Markt. Als GSA werden die Mandate von elf Airlines, darunter von Aigle Azur, Heli Air Monaco, Myanmar Airways International, Lao Airlines, Avianca Brazil, TAAG Angola, Air Burkina und Philippine Airlines vertreten. Dazu kommt China Southern Airlines, welche erst vor kurzem bei Boeing eine Bestellung von 110 Flugzeugen in der Höhe von USD 10 Mia. platziert hat.

 «Bei vielen Airlines wurden massive Einsparungen getätigt, trotzdem wollen sie auf den verschiedenen Märkten präsent sein. Wir bieten diese Möglichkeit als GSA günstiger als eine eigenständige Vertretung an», so Petek. 

In zusammenarbeit mit Heli Air Monaco betreibt APG Switzerland weiter das Interline E-Ticketing (IET) für einige Dutzend Fluggesellschaften, die nicht im Schweizer BSP vertreten sind. Mit dem Produkt «ABCS» (APG BSP Coordination Services) wird zudem der BSP-Zugang von 26 Fluggesellschaften in der Schweiz koordiniert. Petek ist zufrieden, hofft jedoch auf neue Mandate: «Ich bin derzeit mit verschiedenen Airlines im Gespräch – noch ist nichts spruchreif, aber es sieht gut aus.»

Jessica Weber