Neue Ära für Air India (Ausgabe 2011-21)

Allianzbeitritt, Flottenerneuerung und eine neue Verantwortliche für den Markt Schweiz.

Am 1. Mai wurde bei Air India (AI) in der Schweiz eine neue Ära eingeläutet. Nach 45 Jahren in Diensten der Fluggesellschaft übergab Hansruedy Bryner die Verantwortung an Christine Oberli, die mit 25 Jahren Erfahrung bei Air Mauritius ebenfalls zu den Schwergewichten in der Schweizer Airline-Szene gezählt werden darf. Bryner, der eigentlich schon im letzten Jahr pensioniert wurde, war in der Evaluationsphase noch mit reduziertem Pensum für Air India tätig und wird noch bis Sommer an rund zwei Tagen pro Woche für die Einführung von und eine saubere Übergabe der Geschäfte an Oberli verantwortlich zeichnen. Unterstützung erhält Oberli von Corinne Wirth. Ob das Team noch um eine dritte Person aufgestockt wird, wie sich das Oberli eigentlich wünscht, wird sich mittelfristig entscheiden.

Oberli freut sich auf die neue He-rausforderung: «Es macht richtig Spass, sich dieser Aufgabe zu stellen. Durch die Grösse der Airline spüre ich wieder den Duft der grossen weiten Welt. Zudem hatte ich schon immer ein spezielles Flair für Indien. Hansruedy Bryner hat Air India im Schweizer Markt sehr gut etabliert und ich möchte darauf aufbauen und das Produkt sowie den Namen weitertragen und entwickeln. Durch die Integration von Indian Airlines in Air India – wir treten nur noch als Air India auf – hat sich unser Angebot markant vergrössert, vor allem verfügen wir jetzt auch über ein extrem gutes Domestic-Netz. Diese Integration machte die Implementierung eines neuen Reservationssystems nötig, die derzeit gerade läuft. Durch den Beitritt zur Star Alliance im Juli bieten sich zusätzliche Chancen, speziell auch im Verkehr über unseren Hub Delhi hinaus nach ganz Asien. Zudem will ich die Kundenbeziehungen weiter intensivieren, wieder vermehrt auch draussen im Markt aktiv werden und unser tolles Produkt präsentieren. Dabei sind meine bisherigen Kontakte in der Reisebranche sicherlich hilfreich.»

Als Offline-Büro verkauft AI in Zürich die eigenen Flüge ab Frankfurt, Paris und London (jeweils inklusive Zubringerflug) sowie die Indien-Verbindungen der Codeshare-Partner Swiss, Lufthansa und Austrian.

Im Moment läuft ein grosses Flottenerneuerungsprogramm: Im Oktober sollen die ersten zwei B-787 aus-geliefert werden, bis 2013 folgen 24 weitere. Mit den modernen Maschinen der A320-Familie und den B-777-Maschinen wird Air India ab 2012 über eine der jüngsten Flotten – speziell im Langstreckenverkehr – verfügen. Die B-787 werden laut Bryner wohl auch nach Europa zum Einsatz kommen.

Um vom aktuellen Indien-Boom zu profitieren, will Oberli die Zusammenarbeit mit dem Indischen Fremdenverkehrsamt wieder aufbauen: «Indien hat ein sensationelles, vielfältiges touristisches Angebot. Ich bin überzeugt, dass wir als Air India mit unserem tollen, preislich attraktiven Produkt Marktanteile gewinnen können.»

Urs Hirt