Nezasa plant Individualreisen-Tool für Agenten (Ausgabe 2015-15)

Das Zürcher Start-up wird sich künftig auf den B2B-Markt konzentrieren.

Vor knapp zwei Jahren sorgte Nezasa für Aufsehen, als es komplexe Individualreisen übersichtlich ins Internet brachte. Danach wurde es ruhig um das Zürcher Start-up-Unternehmen – laut CEO Manuel Hilty war man noch in 22 anderen Quellmärkten aktiv und hatte deswegen keine Eile, in der Schweiz eine Marke zu positionieren.

Nun aber dürfte Nezasa wieder auf dem Branchenradar erscheinen. Das Unternehmen will nämlich in den B2B-Markt einsteigen und seine Plattform an die Retailer bringen. Und dies soll in einem ersten Schritt in nahen, gut erreichbaren Märkten geschehen, sprich Schweiz und Deutschland. 

«In Deutschland sind wir bereits mit Veranstalter-unabhängigen Retailketten im Gespräch, und in der Schweiz werden wir nun auch starten», erklärt Hilty, «ausserdem versuchen wir, in die Agent Desktops der grossen GDS zu gelangen. Das Ziel ist, noch in diesem Jahr eine erste Partnerschaft aufzugleisen.»

Das Geschäftsmodell funk-tioniert folgendermas-sen: Nezasa versammelt die Inbound-Veranstalter (DMC) aus den Zielgebieten auf seiner Plattform und macht deren Reisen für die Agenten buchbar. Als Basis dienen vorgefertigte Reisen, deren einzelne Bausteine aber nach Belieben verändert werden können. Künftig sollen die Agenten auch die Reiseroute verändern oder erweitern können. Die DMC bestätigen die Buchung innert zwei Tagen oder schlagen eine Alternative vor. Bald sollen gewisse grosse DMC auch direkt angeschlossen sein, das heisst die Verfügbarkeit kann live geprüft werden.

Die Bezahlung läuft dann über Nezasa. Obwohl das Unternehmen rechtlich gesehen nicht als Veranstalter auftritt, wird Nezasa auch eine Mitgliedschaft beim Garantiefonds beantragen.

Für die Reisebüros gibt es eine volumenabhängige Kommission von 10% an aufwärts. Später soll die Plattform dann zum «Hybrid-Tool» erweitert werden: Die Agenten können die Reise weiterhin am Schalter zusammenstellen, dazu wird das Reisebüro die Buchungsmaske aber auch auf seiner Website einbinden können und den Kunden die Reise selber anpassen lassen.

Heute stehen vor allem Reisen in Asien im Programm. In den kommenden Monaten wird zudem das südliche Afrika lanciert. Da die Plattform immer mehr automatisiert wird und die DMC ihre Produkte selber verwalten können, wird sich das Tempo der Nezasa-Expansion laut CEO Hilty aber stark erhöhen. Bereits bis 2018 sollen Nord- und Lateinamerika, Australien und Neuseeland sowie weitere Teile Afrikas plus Middle-East-Ziele hinzukommen. 

SJ