Noch freie Plätze trotz vorsichtiger Kapazitäts-Planung für den Herbst (Ausgabe 2015-39)

Mit dem Einkauf von Zusatzkontingenten waren die meisten Veranstalter zurückhaltend.

Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses im Januar und die damit einhergegangenen Umsatzeinbussen haben die Veranstalter zu einer umsichtigen Planung der Herbstferienkontingente veranlasst. 

ITS Coop lässt verlauten, man habe sehr zurückhaltend mit dem Einkauf von Zusatzkapazitäten agiert. Trotzdem hat der Veranstalter je drei Zusatzflüge nach Heraklion und Djerba aufgegleist. «Die Flüge nach Kreta sind ausgebucht. Für Djerba durften wir uns schon vor den tragischen Ereignissen in Sousse über einen guten Buchungsstand freuen.» Noch freie Plätze werden als Last-Minute-Angebot verkauft. Kuoni Schweiz und Hotelplan Suisse teilen mit, dass die Kontingente realistisch geplant worden seien, man habe weder zu wenig, noch zu viel kalkuliert. Thomas Cook hat, wie im letzten Herbst, einen Zusatzcharter in die Türkei aufgelegt. Möglichst flexibel auf dem Markt auftreten möchte FTI. «Wir loten unsere Risikokapazitäten ständig aus und decken einen Grossteil des Gäste-Volumens durch dynamisch dazugeholten Flugcontent ab», sagt Verda Birinci-Reed, Managing Director FTI Schweiz. TUI Suisse hat seine Herbst-Kapazitäten erweitert, speziell für Gran Canaria, Fuerteventura, Zypern, Kreta, Kos und Rhodos.

Für Kurzentschlossene sind bei den meisten der befragten Veranstalter noch freie Plätze zu finden. «Vor allem wer bezüglich Reisetag und Destination einigermassen flexibel ist, wird auch noch kurzfristig sehr attraktive Herbstferienangebote buchen können», meint TUI-Suisse-Sprecher Roland Schmid. Auch laut Kuoni Schweiz sind die Abflugdaten entscheidend.

Bei Hotelplan sind freie Plätze an vereinzelte Destinationen v.a. auf eine tiefere Nachfrage in geopolitisch instabilen Ländern zurückzuführen. Nur bei FTI sind die Destinationen, welche klassischerweise für die Herbstferien angefragt werden, im Oktober zu allen Reisezeiten ausgebucht. Potential für Ferienhungrige biete nur noch die Südtürkei. Thomas Cook verfügt ebenfalls noch über freie Plätze in die Südtürkei. Als Top-Ziele in diesem Herbst gelten u.a. die griechischen Inseln und die Kanaren. Hervorgehoben wurden bei den Nah-Zielen Schiffsreisen und bei den Fern-Zielen der Indian Summer (siehe Tabelle). Als Aufsteiger bezeichnen einige Veranstalter Ägypten. Bei TUI Suisse ist die Destination beliebter als im letzten Jahr, und auch FTI verzeichnet ein grosses Buchungsplus.

FTi und tui suisse teilen eine weitere Gemeinsamkeit und markieren einen Trend: Beide stellen eine Zunahme von Buchungen im oberen Preissegment fest. Der Buchungsstand bei der Luxusmarke Airtours liegt laut TUI um 10% über dem Vorjahresniveau. Andererseits herrsche aber auch bei der Preiswertmarke 1-2 Fly eine gestiegene Nachfrage von ebenfalls 10%.

Jessica Weber