«Ohne mich wäre Helvetic Airways gegroundet» (Ausgabe 2007-20)

Bis Herbst will 2L schuldenfrei dastehen und bis Ende des Geschäftsjahres 2007/08 (31. März 2008) CHF 5 Mio. operativen Cashflow erzielen.

Dieses ehrgeizige Ziel formulierten am letzten Freitag anlässlich einer Pressekonferenz Helvetic-Besitzer Martin Ebner und Helvetic-Chef Bruno Dobler in Kloten. Zum Auftakt teilte Ebner mit, dass Helvetic Airways (2L) vor einem Jahr noch viel schlechter dastand, als er damals angenommen habe. «Es war ein absolutes Desaster …» Nicht wie erwartet CHF 10 Mio. musste er in die marode Firma stecken. Letztlich waren es CHF 25 Mio. für die Sanierung der Fluggesellschaft und CHF 25 Mio. für den Kauf der vier Fokker 100. «Ohne mich wäre Helvetic Airways damals gegroundet», erklärte Ebner. Dobler zeigte auf, wie Helvetic in den letzten zwölf Monaten die Finanzlage verbesserte und wie die Zukunft aussehen wird. Seit der Einführung der flexiblen Preise konnte der durchschnittliche Sitzplatzpreis im ersten Quartal 2006 von CHF 100 auf fast CHF 180 im vierten Quartal 2006 gesteigert werden. Ziel ist es, diesen Preis im vierten Quartal 2006 auf CHF 220 zu erhöhen. Auch bei der Sitzplatzauslastung sei eine klare Verbesserung zu verzeichnen. Lag im Jahre 2004 die Auslastung zwischen 30% und 45%, konnte diese im dritten Quartal 2006 auf 60% gesteigert werden.

Aufgrund der Zahlen im ersten Quartal 2007 (50%) geht Dobler davon aus, dass die Auslastung im laufenden Jahr weit über 60% sein wird. Dies bedeutet, dass Helvetic bis Ende März 2008 über 500000 Passagiere befördern will. Schwache Ziele – London brachte allein bei 212 Flügen über CHF 1,5 Mio. Verlust – wurden gestrichen, neue Ziele (Faro und Jerez) ins Streckennetz aufgenommen. Ob die Flüge nach Marokko auch im Winter durchgeführt werden, sei noch nicht entschieden.

Um das traditionelle Winterloch zu entschärfen, hat Helvetic langfristige Wet-Lease abgeschlossen. Zwei Maschinen wurden an die Swiss ausgeliehen. «Die Erträge mit den ACMI-Verträgen sind zwar kleiner, aber berechenbar», so Dobler. «Wir fokussieren uns voll auf den operativen Cashflow.» Dieser soll bis Ende März 2008 über CHF 5 Mio. betragen.   

GC