Paris: Atout France befürchtet Rückgang (Ausgabe 2015-47)

Kunden durften nach den Anschlägen auf das Entgegenkommen der Veranstalter zählen.

Für gebuchte Paris-Abreisen in diesen Tagen haben sich die Veranstalter nach den Terroranschlägen kulant gezeigt. Hotelplan Suisse gewährte spesenfreie Annullationen und Umbuchungen bis letzten Dienstag. Laut Anja Dobes, Sprecherin von Hotelplan Suisse, hätten 19 von 32 Paris-Reisenden, die bis letzten Dienstag hätten abreisen sollen, diese Möglichkeit genutzt. 

ähnlich hat es Kuoni Schweiz mit den Marken Railtour und Frantour gehandhabt. Umbuchungen können noch bis morgen Freitag spesenfrei vorgenommen werden. Laut Liliane Rotzetter von Railtour/Frantour seien am vergangenen Wochenende rund die Hälfte der Kunden früher heimgekehrt oder gar nicht nach Paris gereist. 

Bei TUI Suisse können Reisen nach Paris bis morgen Freitag kostenlos umgebucht oder annulliert werden. «Bis jetzt mussten nur wenige Stornierungen vorgenommen werden», so Mediensprecher Roland Schmid, «zurzeit ist in Paris absolute Low-Season, weshalb wir nur wenige Stornierungen vornehmen mussten.»

Die SBB behält die Regelung für kostenfreie Umbuchungen und Annullationen «bis auf weiteres» bei, sagt Christian Ginsig von der SBB. Es bleibe offen, wann die Lage neu beurteilt werden könne. Gemäss dem Fremdenverkehrsamt Atout France sollten im Laufe der Woche alle Sehenswürdigkeiten wieder öffnen. «Einzig auf ein unbestimmtes Datum verschoben wurde die festliche Inbetriebnahme der Weihnachtsbeleuchtung», so Elodie Cauchebrais. 

Die verschärften Sicherheitsmassnahmen würden beim Grenzübergang unter Umständen zu längeren Wartezeiten führen, Flüge und Züge aber normal verkehren. Welche Auswirkungen die Anschläge für Paris haben, lässt sich laut Cauchebrais schwer beurteilen. «Wir gehen noch von einigen Reise-Annullationen bis Ende Jahr sowie einem Besucher-Rückgang bei den Sehenswürdigkeiten aus.» 

Gemäss Georg Steiner, Chef Krisenmanagement-Zentrum beim EDA, wird die Lage laufend auf Sicherheit überprüft, zurzeit sehe er aber keinen Handlungsbedarf, um die Reisehinweise zu verschärfen.

JW/NDR