PBV: Neue Regel kostet Veranstalter Zeit und Geld (Ausgabe 2015-50)

Die betroffenen Tour Operators reagieren mit den unterschiedlichsten Lösungen auf die Anpassung ab dem 1. Januar.

Der Umgang mit den überarbeiteten PBV-Richtlinien, die ab 2016 gelten, könnte bei den von TI befragten Veranstaltern nicht unterschiedlicher sein. Bei Schauinsland-Reisen gibt es für den Sommer 2016 statt Kataloge nur noch Prospekte ohne Preisdarstellungen. «Auf dem Cover wird zur Ermittlung aktueller Preise und Angebote auf unsere Reisebüropartner verwiesen», so Sarah Bousart, Pressereferentin bei Schauinsland. «Wir beabsichtigen dadurch, den stationären Vertrieb zu stärken, und hoffen, dass die PBV, gerade in den Grenzregionen, nicht zu der gefürchteten ‹Buchungsflucht› ins Ausland führt.» Für sie als Veranstalter habe die PBV-Änderung einen Mehraufwand an Zeit und Kosten durch die Produktion der Prospekte zur Folge gehabt.

TUI Suisse hat die Umstellung schon im letzten Sommer vollzogen: «Die Preislisten aller Jahreskataloge (seit Oktober 2015 gültig) sowie aller Sommerkataloge 2016 sind bereits in Schweizer Franken», erklärt Florian Tomasi, Senior Manager Product & Trading. Auch er erwartet weder eine Zunahme von Grenzgängern noch sonst einen Wettbewerbsnachteil. Mehr Umtrieb gab die PBV-Revision trotzdem: «Im vergangenen Sommer hatten wir einen Mehraufwand bei der Produktion der Preislisten, da diese aus systemtechnischen Gründen neu geladen werden mussten.» Nur der Airtours-Katalog für 2016 enthält noch eine EUR-Preisliste, die das Reisebüro jedoch als Belegexemplar zurückhalten muss. Der Katalog enthält Ab-Preise in Euro; deshalb wird er mit einem Zusatz-Flyer ausgeliefert, in welchem die Ab-Preise in CHF umgerechnet sind.

Auch Ralph Schiller, Verwaltungsratspräsident FTI Touristik, spricht von einem «grossen Einfluss», den die PBV-Änderung in Form von zusätzlichem Aufwand und höheren Kosten für die Katalog-Produktion gebracht habe. Einen Wettbewerbsnachteil sieht er nicht. Die FTI-Kataloge für die Sommersaison 2016 sind bereits mit CHF-Preisen gedruckt.

Interessant ist auch die Reaktion von DER Touristik, die v.a. mit den Marken Dertour sowie Jahn Reisen in der Schweiz vertreten ist: «Sollte es uns ab 1. Januar nicht mehr erlaubt sein, Schweizer Reisebüros mit Katalogen mit Euro-Preisen auszustatten, werden wir unsere Reisebüropartner entsprechend informieren», heisst es dort. «Die rechtliche Prüfung dazu ist allerdings noch nicht abgeschlossen.»

Jessica Weber