PBV-Richtlinien und ihre Umsetzung (Ausgabe 2016-08)

Alle Parteien an einen Tisch!

Die PBV-Richtlinien und ihre konkrete Umsetzung scheinen sich zu einer «Never Ending Story» zu entwickeln. Wo man hinhört, herrscht eine gewisse Unsicherheit, wer nun wirklich davon betroffen ist und was PBV-konform ist. Ein effizienter, pragmatischer und relativ einfacher Weg wäre, wenn alle involvierten Kreise, die Messebetreiber, das Seco und die mit dem Vollzug betrauten Polizeistellen sowie der Schweizer Reise-Verband (SRV) sich zusammensetzen würden. Das Ziel: Die Erarbeitung einer klaren, verständlichen Liste mit einer möglichst breiten Vielfalt an Praxisbeispielen, was erlaubt ist und was nicht. Die einzelnen Beispiele könnten jeweils eindeutig mit einem grünen (go) oder roten Punkt (no-go) versehen werden.

Aussteller und Messeverantwortliche könnten genügend Input beisteuern. Da die PBV schweizweit Gültigkeit hat, müsste die Liste nur einmal erarbeitet werden und wäre für alle Messeorganisatoren und Aussteller bindend, unabhängig davon, in welchem Kanton die Ferienmesse stattfindet. Das Ganze mag auf den ersten Blick etwas handgestrickt daherkommen. Aber die Messeveranstalter als auch die Aussteller – ob TOs und Leistungsträger aus dem Ausland oder ihre Schweizer Vertriebspartner – wären mehr als glücklich, würde man ihnen ein solches Hilfsmittel an die Hand geben. 

Viele Unklarheiten könnten damit beseitigt werden. Gleichzeitig hätte die Arbeitsgruppe die Chance, die Verhältnismässigkeit zu wahren und festzulegen, ob beispielsweise auch ein kleines Hotel aus dem Tirol, das sich mit einem Hotelprospekt und eingelegtem Euro-Preisblatt präsentiert, von den PBV-Richtlinien betroffen ist. Speziell an den Messen in Zürich und St. Gallen gibt es viele solcher kleinen Leistungsträger. Für sie wäre der Aufwand wohl zu gross, für ein paar Messetage alle Angebote in CHF auflegen zu müssen. Ihr Fernbleiben würde die Attraktivität der Ferienmessen für die Besucher aber markant mindern. Und das kann auch nicht im Interesse der Beteiligten sein.

Urs Hirt